Theater, Oper und Co.

Ein wahres Feuerwerk der kulturellen Extraklasse auf dem Heidenheimer Schlossberg

Im Congress-Centrum wurde mit einem gelungenen Konzertabend der 75. Geburtstag des Stiftungsgründers Stefan Doraszelski gefeiert. Auch die Jubiläen des Naturtheaters, der Opernfestspiele und von „Freunde schaffen Freude“ wurden festlich gewürdigt.

„Das ist für mich das schönste Geburtstagsgeschenk“, sagte Stiftungsgründer Stefan Doraszelski, als er im Congress-Centrum den vielen Kulturschaffenden in der Region, auch der Stadt Heidenheim und dem Landkreis für die gute Zusammenarbeit dankte. Die Stefan-Doraszelski-Stiftung hat seit 2010 fast eine Million Euro an Kultureinrichtungen in der Region ausgeschüttet. Diese Künstlerinnen und Künstler waren nun versammelt, fantastisch organisiert vom Leiter des Festspielbüros Oliver von Fürich, um ein musikalisches „Kulturfeuerwerk“ zu zünden.

Die 700 Gäste wurden von den „Freunden“ der Dischinger Arche, die ihr 40-jähriges Bestehen feiert, in bunten Blumenkostümen in den Saal geleitet. Das Feuerwerk startete mit einem beeindruckenden Solo des jüngsten Lehrers der Giengener Musikschule, Jonathan Zenker, der mit einem aufregenden, sensiblen und spannenden Percussionspiel den Abend einläutete. Das Naturtheater, das auf 100 Jahre zurückblicken kann, zeigte klasse Szenen aus dem „Räuber Hotzenplotz“, später aus „Annie“, und durch den Abend führten in einem herrlichen Ping-Pong-Spiel Moderatorin Marita Kasischke sowie im knallgrünen Anzug „Herr Hämmerle“ alias Bernd Kohlhepp.

Als bunte Blumen waren Mitglieder von "Freunde schaffen Freude" zu sehen. Oliver Vogel

Heidenheimer Publikum von Anfang an mit dabei

Das Publikum war von Anfang an mit dabei, sowohl beim gespannten Zuhören als auch bei großem, oft jubelndem Applaus sowie mit viel Gelächter bei Zwischeneinlagen der Moderatoren. Das Städtische Blasorchester unter Leitung von Jürgen Degeler zeigte, allein und im großartigen Zusammenspiel mit Zenker und Sopranistin Theresa Maria Romes, schwungvoll mitreißende Darbietungen von „Ich lade mir gern Gäste ein“ oder „Festivus Fanfare“. Die Cappella Aquileia, die unter Leitung von Marcus Bosch in diesem Jahr das 60-jährige Jubiläum der Opernfestspiele feiert, riss das Publikum mit durch die Ouvertüre aus „Crazy Girl“ von George Gershwin. Auch der Pianist und Leiter des Musikfestivals Schloss Brenz, Georg Michael Grau, ebenso wie die junge Violonistin Estelle Weber verzauberten die Gäste mit ihrem Spiel. Bei „Liebesleid“ von Fritz Kreisler hätte man eine Stecknadel fallen hören und nach dem wilden „Säbeltanz“ von Aram Chatschaturjan brachen die Zuhörerinnen und Zuhörer in lang anhaltenden Jubel aus. Der Neue Kammerchor unter Leitung von Thomas Kammel führte die Spannung mühelos weiter mit Darbietungen von „Witness“ und „Bohemian Rhapsody“. In die Pause ging es mit Liedern aus Carl Orffs „Carmina Burana“, absolut spannend und nuanciert vorgetragen vom Blasorchester, dem Chor und dem Pianisten.

Stiftungsgründer Stefan Doraszelski. Oliver Vogel

Ein Highlight reihte sich an das nächste

Die Highlights gingen weiter: Nach der berühmten Arie der Cio-Cio-San aus „Madama Butterfly“ durch die Sopranistin Olga Busuioc gab es „Brava“-Rufe, und der „Galopp“ von Chatschaturjan war ebenso mitreißend wie die nachfolgenden Darbietungen von Grau und Romes. Es traten immer noch weitere Musiker auf, die sich bei Doraszelki bedankten: Dem Jungen Kammerchor Ostwürttemberg unter Leitung von Maddalena Ernst gelang es mit nur 15 jungen Sängerinnen und Sängern und hinreißenden Darbietungen von „Tell me where is fancy bred“ und „Dirait-On“, das Publikum zu Tränen zu rühren. In das musikalische Feuerwerk reihten sich schließlich noch Siggi Schwarz und seine Band ein und überzeugten mit „While my guitar gently weeps“ und „Jump“. Als letzte Geburtstagsüberraschung wurde die Bühne nun richtig voll und der Tschechische Philharmonische Chor Brünn betrat den Saal. Hunderte von Musikern, alle zusammen, ehrten mit „Good News“ den Jubilar und das Publikum ging nach fast vier Stunden Festakt mit strahlendem Lächeln nach Hause.

Weiterhin üppiges Kulturprogramm

Die Stefan-Doraszelski-Stiftung fördert seit 2010 zahlreiche Kultureinrichtungen in der Region. Einige der kommenden Highlights: bei den Opernfestspielen neben Meisterkonzerten die Opern „Madama Butterfly“ und „Alzira“; das Städtische Blasorchester am 28. Juli bei den Promenadenkonzerten; im Naturtheater „Annie“ und der „Räuber Hotzenplotz“ bis 14. bzw. 27. August; der Junge Kammerchor Ostwürttemberg u. a. am 10. August in der Pauluskirche; Siggi Schwarz und Band am 16. August in der Königsbronner Hammerschmiede und am 1. September bei „Sommer im Park“; das Musikfestival Schloss Brenz vom 28. August bis 1. September; das Sommer-Open-Air des „Liederfrühlings“ am 7. September in Herbrechtingen und am 22. November Kabarettist Matthias Tretter in der Arche.

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