Kommentar von Silja Kummer

Entscheidung für Gastronomie im Elmar-Doch-Haus: keine andere Wahl

Die Weichenstellung für eine Gastronomie im Elmar-Doch-Haus, die der Heidenheimer Gemeinderat am Dienstag getroffen hat, war alternativlos, meint HZ-Redakteurin Silja Kummer.

Die Weichen für die Zukunft des Elmar-Doch-Hauses sind nun endgültig gestellt, als Betreiber einer Gastronomie soll die Kette Café Extrablatt kommen. Nachdem sich das ehemalige Rathaus mitten in der Fußgängerzone seit mehr als drei Jahren als Baustelle präsentiert, wirkt es jetzt so, als käme endlich Schwung in die Sache. Tatsächlich wird es aber noch lange dauern, bis sich in der Hauptstraße etwas tut: Erstmal werden die Planungen europaweit ausgeschrieben, in einem halben Jahr steht dann das Planungsbüro fest, und bis dieses fertig geplant hat, werden wieder viele Monate verstreichen. Bis der Hoffnungsträger Café Extrablatt 2029 eröffnet, wird die Welt vermutlich eine andere sein.

Dem Gemeinderat blieb am Dienstag eigentlich nichts anderes übrig, als den Weg weiterzugehen, den das vorherige Gremium im Juli 2023 festgelegt hatte. Damals wurde die europaweite Ausschreibung zur Suche eines Gastronomen beschlossen, nachdem sich eine erste, bereits erfolgte Ausschreibung als nicht rechtssicher erwiesen hatte. Hätte man jetzt nochmals den Kurs geändert, obwohl ein ernsthafter Interessent bereitsteht, und sich erneut auf die Suche nach einem Konzept begeben, wären noch viele weitere Jahre verstrichen, bevor der Bauzaun inmitten der Fußgängerzone endlich verschwindet.

Der entscheidende Fehler wurde in eben jener Sitzung im Juli 2023 gemacht, als eine verwaltungsinterne Alternativ-Lösung vorgestellt wurde, über die Oberbürgermeister Michael Salomo aber gar nicht erst abstimmen ließ. Auch vergleichende Kostenschätzungen gab es damals nicht. Zwar bekundeten alle Fraktionen des damaligen Gemeinderats große Begeisterung für das Konzept, das kleinere Gastronomiebetriebe im Erdgeschoss und eine nicht kommerzielle Nutzung in den Obergeschossen vorsah. Aber auch aus dem Gremium heraus gab es damals keinen Antrag auf eine Abstimmung darüber. Jetzt ist die Chance vertan, und es bleibt für alle Beteiligten und die ganze Stadt zu hoffen, dass die Gastronomie im Elmar-Doch-Haus funktioniert und für eine Belebung in der Innenstadt sorgt.

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