Interview mit Stefan Tolnai

Erstmals mit „Hamilton“-Songs: Was die Benefiz Musical Gala dieses Jahr zu bieten hat

Die Benefiz Musical Gala kehrt ins Heidenheimer Konzerthaus zurück. Im Interview erzählt Musical-Darsteller Stefan Tolnai, welche Hits die Gruppe im Gepäck hat, welchen Musical-Song er besonders furchtbar findet und warum die Gala bald nicht mehr jährlich stattfinden wird.

Erstmals mit „Hamilton“-Songs: Was die Benefiz Musical Gala dieses Jahr zu bieten hat

Sie sind wieder da, die singenden Musketiere, die tanzenden Vampire: Am Samstag, 17. Juni, kommt die Benefiz Musical Gala mit zahlreichen professionellen Musical-Darstellern einmal mehr ins Konzerthaus. Im Interview erzählt Organisator Stefan Tolnai, welche Tücken englischsprachige Songs mit sich bringen, welchen Musical-Song er nicht ausstehen kann und warum die Gala künftig nicht mehr jährlich nach Heidenheim kommen wird.

Zum neunten Mal bringt der Heidenheimer Musical-Darsteller Stefan Tolnai die Benefiz Musical Gala ins Konzerthaus.

Herr Tolnai, wenige Tage von der diesjährigen Benefiz Musical Gala steigen in den USA die Tony Awards – sozusagen die Oscar-Verleihung für US-amerikanische Theater- und Musical-Produktionen. Wird das Publikum in Heidenheim ein paar Tony-würdige Nummern zu hören bekommen?

Stefan Tolnai: Oh, keine Ahnung, mit den Tony Awards kenne ich mich tatsächlich gar nicht aus (lacht). Aber wir haben auf jeden Fall einige neue Songs im Gepäck.

Zum Beispiel?

Wir haben neue Songs aus „Jekyll & Hyde“ mit dabei, Lucy Scherer singt aus der Musical-Version von „Die Eiskönigin“, es gibt Nummern aus „Moulin Rouge“ und aus „Mamma Mia!“. Außerdem spielen wir einen Song aus „Hamilton“, das Musical läuft ja gerade in Hamburg.

Musical-Profi Anja Wendzel ist dieses Jahr ebenfalls wieder im Konzerthaus mit dabei. Foto: Markus Brandhuber

„Hamilton“ – dann wird am 17. Juni im Konzerthaus also gerappt?

Tatsächlich wird bei der Nummer mehr gesungen als gerappt. Enrico De Pieri singt „You’ll Be Back“, das hat er schon einmal bei den „Musical Gents“ in Hamburg performt. Das Musical läuft in Hamburg zwar in der deutschsprachigen Version, bei uns gibt es aber die englische. Das ist nicht ganz ohne Risiko. Hier im „Schwoabaländle“ höre ich vom Publikum oft, dass ihnen englische Songs zwar gefallen, sie dabei aber nicht unbedingt alles verstehen.

Okay, zu Englisch, zu Amerikanisch ist also schwierig, aber kein No-Go. Dennoch die Frage: Welcher Song geht gar nicht?

„Memory“ aus „Cats“. Manche Songs kann ich nicht leiden, ertrage sie aber, doch „Memory“ wird es bei mir niemals geben (lacht). Einige Klassiker haben wir natürlich trotzdem wieder mit dabei, zum Beispiel Lieder aus „3 Musketiere“, „Aida“, „Les Miserables“ und natürlich „Tanz der Vampire“. Die Vampire sind dieses Jahr ein großer Block. Wir haben Chris Green am Start, der in die Rolle des Alfred schlüpft.

Chris Green und Zoe Staubli kennt das Publikum der Benefiz Musical Gala noch nicht, die beiden waren aber schon einmal in Heidenheim, richtig?

Genau, wir sind letztes Jahr zusammen im Konzerthaus bei der „Stillen Nacht“ aufgetreten. Enrico De Pieri hat man hier hingegen bislang noch nie gehört. Hinter unserer Freundschaft steckt übrigens eine tolle Geschichte: Ich habe Enrico mit etwa 15 Jahren bei einer Aufnahmeprüfung an der Joop van den Ende Academy in Hamburg kennengelernt. Er wurde anschließend zu meinem Mentor und zu meinem Gesangslehrer. 2015 haben wir uns bei einer Musical-Produktion wiedergefunden. Ich freue mich total darüber, dass Enrico jetzt in meiner Heimatstadt mit dabei ist.

Wenn man die Zwangspause der vergangenen Jahre nicht mitrechnet, steht nächstes Jahr ein kleines Jubiläum bevor: zehn Jahre Benefiz Musical Gala. Wohin geht die Reise im zweiten Jahrzehnt?

Nächstes Jahr feiern wir unser Zehnjähriges, danach wird die Gala jedoch nur noch alle zwei Jahre stattfinden.

Wie kommt’s?

Wir merken, dass die Leute weniger Tickets kaufen als früher. Das ist meiner Ansicht als Veranstalter nach eine direkte Folge der Pandemie. Die Menschen entscheiden sich nur noch kurzfristig, zu einer Veranstaltung zu gehen – oder entscheiden sich eben dagegen. Wir wollen die Musical Gala wieder zu etwas Besonderem machen, das eben nicht jedes Jahr stattfindet. Außerdem geht es dabei ja um einen guten Zweck. Es wäre schade, wenn nur wenige Spenden zusammenkommen. Falls wir irgendwann merken, dass der Kartenverkauf wieder gut läuft, können wir natürlich wieder zum alten Modell zurückkehren.

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