Als Radfahrer freue ich mich, dass Heidenheim Mitglied in der AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen) ist. Allerdings sehe ich noch einiges an Potenzial, dass wirklich alle Radfahrer sich freundlich im städtischen Verkehr aufgenommen fühlen. Ich weiß, dass der Eugen-Jaekle-Platz ein Nadelöhr für alle Verkehrsteilnehmer ist. Von einer fahrradfreundlichen Kommune erwarte ich bei zeitweisen Änderungen des Normalzustandes der Radinfrastruktur (Veranstaltungen, Bauarbeiten) eine angemessene Berücksichtigung des Radverkehrs, um gefährliche Situationen für die Radfahrer zu vermeiden.
Beim internationalen Straßenfest wurde lobenswerterweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern für die beiden Fahrspuren angeordnet. Bedauerlicherweise wurden die Radfahrer sehr nachrangig behandelt. Sie sollten auf dem Radweg absteigen. Und dann? Rechts der Bauzaun, links die Straße, vorne der Hydrant mitten auf dem Radweg. Das einsame Schild mit den Pfeilen zum links einordnen konnte ich nicht verstehen. Für wen galt das? Die Fußgänger hatten es auch nicht leichter, sie zwängten sich von Westen kommend zwischen Bühne und Geschäft zum Jaekle-Platz hindurch oder landeten in der gefährlichen Zone zwischen Bauzaun und Straße, wo die Radfahrer ihre Räder entlang schoben.
Für die Zeit des Straßenfestes hätte ich mir die Lösung gewünscht, die es schon einmal gab: Sperrung einer Fahrbahn, Umleitung des Radweges auf die gesperrte Fahrbahn und Nutzung des bisherigen Radweges als Fußweg-Umleitung. Ich hoffe, dass für die kommende Baustelle im Juli eine bessere Lösung gefunden wird, bei der die Radfahrer und Fußgänger angemessen berücksichtigt werden, schließlich wollen wir ja eine fahrradfreundliche Kommune sein.
Michael Stein, Heidenheim