Sie fehlen im Gesundheitswesen, im Handwerk, in der Gastronomie und in anderen Bereichen: Die Rede ist von Fachkräften, also Männern und Frauen, die für eine bestimmte Aufgabe im Berufsleben ausgebildet wurden. Die Folge: Auf Termine bei Handwerkern muss man teilweise länger warten, Restaurants haben ihre Öffnungszeiten verkürzt und wer einen neuen Arzt sucht, benötigt mitunter viel Geduld und gute Nerven.
Der Fachkräftemangel weitet sich aber auch auf Bereiche aus, die man auf den ersten Blick nicht auf dem Schirm hat. Ein Beispiel: das Personal des bekanntlich in der Bundesliga kickenden 1. FC Heidenheim. Natürlich verfügt die Mannschaft von Frank Schmidt über genügend Spieler im Kader. Und dass Kevin Müller nach zunächst anderslautenden Gerüchten seinen Vertrag verlängert hat, ist im Abstiegskampf ein wichtiges Zeichen nach innen und außen.
Allerdings mangelt es der Mannschaft derzeit auf einer Position an Fachkräften: im defensiven Mittelfeld, auf der „Sechser-Position“. Wer hier spielen will, muss Verbindungsstück zwischen Abwehr und Angriff sein, muss rennen, grätschen und antreiben. Es ist eine Position mit viel Pflicht und wenig Kür. Nach dem Abgang von Lennard Maloney (Mainz) und der Verletzung von Niklas Dorsch wird es bei der Besetzung der Position ziemlich dünn. Mal sehen, ob Holger Sanwald bis zum Ende des Winter-Transferfensters noch eine Ersatzfachkraft verpflichten kann. Nötig wär’s.
Nicht über den Mangel, sondern über eine Doppelbesetzung hat Kollege Andreas Uitz in dieser Woche in Bezug auf das Personal im Rathaus Heidenheim geschrieben. Dort hat OB Michael Salomo jetzt zwei Referenten. Ob das nötig ist, sei dahingestellt. Vielmehr scheinen Besetzung und Einsatz der Referenten in gewisser Weise auch ein Missverhältnis zwischen Amtsinhabern im Rathaus auszudrücken.
Dass es erheblich zwischen den Ebenen an der Spitze der Heidenheimer Stadtverwaltung knirscht, ist kein Geheimnis. Ich finde das unmöglich. Was mich am meisten stört ist, dass der Dissens nicht intern ausgetragen wird, sondern man sich auch öffentlich mit Lästereien über die andere Seite nicht zurückhält. Zur Erinnerung: Die Beteiligten sind ihrem Amt und nicht ihren Befindlichkeiten verpflichtet.
Wer sich im Sport so verhält, wie eben beschrieben, fliegt schnell aus dem Kader.
Schönes Wochenende!