Unter uns

FCH gegen Chelsea: Kann mich bitte jemand kneifen?

Erst der Einzug in die Gruppenphase der Conference League, dann die Verpflichtung von Niklas Dorsch. Der FCH produziert Schlagzeilen zum Träumen, findet Marc Hosinner von der HZ-Redaktionsleitung.

Eigentlich war an dieser Stelle für diese Woche ein anderer Text vorgesehen und auch schon geschrieben. Doch die Ereignisse am Donnerstagabend und am Freitagnachmittag sorgten für neue Zeilen: Dass der 1. FC Heidenheim im Heimspiel gegen die Schweden aus Göteborg/Häcken nach dem 2:1 im Hinspiel vor heimischem Publikum bestehen würden, hätte man zuvor noch annehmen können.

Dass es aber einen so mitreißenden Spielverlauf geben würde, eher nicht. Und noch weniger vorauszusehen war, dass den Heidenheimern in der nun erreichten Gruppenphase der europäischen Conference League tatsächlich der englische Premier-Ligist FC Chelsea als Heimspiel zugelost werden sollte.

Heidenheim in Europa: in Schottland, auf Zypern, und in der Türkei. Klingt alles surreal, ist aber kein Traum, sondern wird so kommen. In der Redaktion wurde kurz nach der Auslosung schon ausgetüftelt, wer mit wem auf bestem Weg nach Edinburgh kommt.

Und damit nicht genug: Am Freitagmittag gab es erste Gerüchte, der FCH würde Niklas Dorsch zurückholen. Aus Augsburg. Und damit von dem Verein, gegen den die Heidenheimer am Sonntagnachmittag in der Fußball-Bundesliga in ihrem ersten Heimspiel der Saison antreten werden. Am Spätnachmittag, wenige Stunden, bevor das Transferfenster geschlossen wurde, dann die Meldungen: „Dorschi“, von den Fans einst geliebt, könnte zurückkommen. Würde nicht der von Bayern München ausgeliehene Paul Wanner in der Offensive brillieren, klänge Niklas Dorschs Comeback auf dem Schlossberg nach Königstransfer.

Mit Superlativen gilt es vorsichtig zu sein und wir Journalisten sind von Haus aus eher Skeptiker. Doch was der FCH in den ersten Spielen – egal in welchem Wettbewerb – an Ergebnissen liefert, und was obendrein abseits des Spielfelds geleistet wird, hat das Zeug für die Kategorie „historisch“ und ist sensationell. Wieder einmal. Wo sind die Grenzen dieses Vereins?

Die Euphorie bei den Anhängern hat damit abermals neue Dimensionen erreicht. Die Mannschaft wird von dem guten Start in Form von Selbstvertrauen profitieren. Abheben wird, da bin ich mir sicher, weder jemand im Trainerteam noch im Vorstand. Europa ist schön, der abermalige Klassenerhalt im Fußball-Oberhaus weiter die Prämisse. Und da wären drei Punkte gegen Augsburg ausgezeichnet. Schönes Wochenende!

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