Unter uns

FCH, TTL und TDK: Hut ab vor diesem Durchhaltewillen

Durchhalten ist leichter gesagt als getan. Eine große Scheibe abschneiden kann man sich in Sachen Ausdauer und Kraft beim FCH und seinen Fans, bei den neuen TTL-Chefs und bei den TDK-Mitarbeitenden in Heidenheim, findet Catrin Weykopf von der HZ-Redaktionsleitung.

FCH, TTL und TDK – nein, das ist nicht der Anfang einer neuen, bisher unbekannten Strophe des Fanta-Vier-Songs „MfG“. Die drei Abkürzungen stehen vielmehr für drei Themen, die uns diese Woche beschäftigt haben und bei denen es ums Durchhalten geht.

Fangen wir beim FCH an: Da hat sich beim Fanfest am Wochenende die Freude darüber endlich so richtig Bahn brechen können, was sich seit Ende April manifestiert hatte – nämlich der Klassenerhalt. Und nicht nur der Klassenerhalt, sondern sogar Tabellenplatz acht. Dieses Ergebnis der ersten Bundesligasaison ist, um es noch einmal zu betonen, kein Wunder, das vom Himmel gefallen ist, sondern es ist die Frucht eines enormen Durchhaltewillens. Auch der Fans, muss man sagen. Denn so viele wie nie haben ihren Verein bei Auswärtsspielen und zu Hause begleitet. Auch dann, wenn die Spielzeiten für die arbeitende Bevölkerung unangenehm waren. Hut ab vor dieser Ausdauer von Team und Fans, und gute Reise zusammen durch Europa, sollte auch das noch am Samstagabend wahr werden.

Großer Mut, TTL-Filialen weiterzuführen

Großen Mut und Durchhaltewillen zeigt auch die neue Geschäftsleitung der insolventen TTL-Kette. Dass die Tochter des Gründers das Heft des Handelns an sich genommen hat, dass ihr langjährige TTLler zur Seite stehen und man gemeinsam – ohne zuvor ein Unternehmen selbst geleitet zu haben – immerhin vier Filialen, deren Belegschaft und Kunden auffangen will, verdient Respekt. Hier wird etwas am Leben erhalten, für das es zunächst keine Chance zu geben schien. Hut ab – und gutes Gelingen.  

Heidenheimer TDK-Mitarbeitende kämpfen um ihre Jobs

Um nichts weniger als ihre berufliche Zukunft kämpfen derzeit auch 300 TDK-Mitarbeitende in Heidenheim. Sie alle befinden sich in einer extrem schwierigen Lage, denn sie wissen nicht, wie es für sie und damit für ihre Familien weitergehen wird. Ich finde es vollkommen nachvollziehbar, wenn vielen von ihnen im Job dann erstmal die Motivation fehlt. Wofür soll man sich noch anstrengen, wenn ferne Konzernlenker so rigoros Stellen rasieren wollen? Umso bemerkenswerter ist die Kraft, die so viele TDKler jetzt aufbringen, um für ihre Jobs zu kämpfen, so wie diese Woche in München. Es ist ihnen zu wünschen, dass sich diese Anstrengung lohnt und am Ende vielleicht nicht alles so schlimm kommt, wie zunächst vermutet. Wie auch immer diese Sache endet: Hut ab davor, sich einem auch noch so großen Weltkonzern nicht einfach zu beugen.

Schönes Wochenende.