Multiplikatorenschulung

Feuerwehr Heidenheim übt Rettung aus schwer zerstörten Autos

Bei einer speziellen Multiplikatorenschulung lernten Teilnehmer aus allen Abteilungen der Heidenheimer Feuerwehr, wie man hydraulische Rettungsgeräte effizient einsetzt. Dabei wurde die Rettung aus schwer deformierten Fahrzeugen realitätsnah trainiert.

Mehrere Personen wurden am vergangenen Wochenende durch die Feuerwehr aus teils schwer zerstörten Fahrzeugen gerettet. Glücklicherweise handelte es sich hierbei nur um eine Annahme bei der von der Feuerwehr Heidenheim organisierten Multiplikatorenschulung zum Thema technische Hilfeleistung.

Hierzu wurden 16 Teilnehmer aus allen Abteilungen der Heidenheimer Wehr, die über einen hydraulischen Rettungssatz verfügen, zu Multiplikatoren fortgebildet. Dies sei wichtig, um von dem fachspezifischen Wissen der Ausbilder zu lernen und als Multiplikator an die Abteilungen weitergeben zu können, so Kommandant Rainer Spahr. Deshalb war es ihm auch ein besonderes Anliegen, solch eine Ausbildung in diesem Jahr anbieten zu können.

Neue Rettungstechniken in Übungsszenarien gezeigt

Für die Schulung erhielt die Feuerwehr Unterstützung durch die Firma Weber Rescue Systems. Diese ist nicht nur Hersteller von hydraulischen Rettungsgeräten und -systemen, sondern auch Ansprechpartner für die Aus- und Fortbildung weltweit. Für das Seminar standen zwei Ausbilder zur Verfügung, die an zwei Tagen mit lehrreichen Übungsszenarien neue Rettungstechniken zeigten.

Zu Beginn wurde in einem theoretischen Teil auf die Standard-Einsatz-Regeln von Lageerkundung über Sichern und Zugangsöffnung bis hin zur Befreiungsöffnung eingegangen. Zudem thematisierte man auch den korrekten und ergonomischen Umgang mit den Geräten sowie Besonderheiten neuer Fahrzeugtechnologien.

Anschließend haben die vertieften theoretischen Kenntnisse in mehreren vorbereiteten Szenarien praktische Anwendung gefunden. Hierzu wurden mehrere deformierte Fahrzeuge stehend, aber auch in Seiten- und Dachlage stabilisiert und Öffnungen zur patientengerechten Rettung durch Anwendung hydraulischer Rettungsgeräte geschaffen.

Ein Pkw ist bei einem Verkehrsunfall auf eine Betonschutzwand geprallt: Weber Instructor Albert Kreutmayr begutachtet bei diesem Übungsszenario die Arbeit der Schulungsteilnehmer. Feuerwehr Heidenheim

Am zweiten Tag ging es dann für zehn der Multiplikatoren in den zweiten Ausbildungstag. An diesem Tag drehte es sich vornehmlich um die Anwendung mit speziellem Equipment, welches nur an den Standorten Heidenheim und Schnaitheim vorgehalten wird. Hauptaugenmerk lag auf der Anwendung der Sondergerätschaften sowie auf der Rettung mit Ketten und Seilwinden. Ein deformiertes Fahrzeug, welches nach einem Unfall unterhalb eines Lkw-Aufliegers klemmt, ist eine besondere Herausforderung, welche die Feuerwehr Heidenheim in den vergangenen Jahren mehrmals bewältigen musste. „Das A und O ist der Mensch, der das Gerät bedient. Eine noch so gute technische Ausstattung bringt keinen Einsatzerfolg, wenn diese nicht korrekt angewendet wird“, sagt Albert Kreutmayr, Weber Rescue Instructor und Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr Augsburg.

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