Böllern

Feuerwerk und Pyrotechnik: Wie der Heidenheimer Felix Antoniuk sein Hobby zum Beruf machte

Wer in der Silvesternacht einen Blick auf die Reutenen wirft, wird vor allem über ein Feuerwerk staunen: Felix Antoniuk veranstaltet für seine gesamte Nachbarschaft eine einzigartige Show. Von ungefähr kommt das nicht. Der 38-Jährige hat mit Pyrotechnik und Großfeuerwerken sein Hobby zum Beruf gemacht.

Der Silvesterabend: Gemütlich essen mit der Familie, „Dinner for One“ schauen und um Mitternacht mit Blick auf das Feuerwerk anstoßen. Das gehört für die meisten zum normalen Start ins neue Jahr. Nicht für Felix Antoniuk. Für ihn ist mittlerweile ein fester Bestandteil für den Rutsch ins neue Jahr seine eigene Feuerwerk-Show. Schon seit dem Jahr 2020 veranstaltet er für sich und seine Nachbarn ein Feuerwerk mit dazu passender Musik. Kein Wunder, schließlich macht der Heidenheimer das auch beruflich.

Von einfach nur Peng bin ich gar kein Freund

Felix Antoniuk, Feuerwerksunternehmer

Schon seit seiner Kindheit ist Antoniuk fasziniert von Großfeuerwerken. Größe und Lautstärke sind dabei nicht entscheidend: „Ich finde, ein Feuerwerk muss nicht besonders laut sein, sondern schön“, sagt der Heidenheimer und verweist auf die Möglichkeiten und Effekte, die es mittlerweile möglich machen, ein Feuerwerk ansehnlich und einzigartig zu machen. „Von einfach nur Peng bin ich gar kein Freund“, sagt er und fügt hinzu: „Klar gehört die Geräuschkulisse auch dazu, aber für mich geht die Faszination am Feuerwerk von der Farbenvielfalt am Himmel aus“.

Schon seit 2005 sorgt Antoniuk für staunende Gesichter. Unteranderem auf Hochzeiten, Geburtstagen oder als Zeichen für den Frieden in der Ukraine im Mai 2022. Markus Brandhuber

Diese Philosophie verwirklicht Antoniuk auch in seinem Beruf. 2018 gründete er seine eigene Firma "Hellstone Fireworks", die sich voll und ganz auf Pyrotechnik und Großfeuerwerke spezialisiert hat – wobei sich der Weg bis zu dieser Entscheidung als ein abenteuerlicher Zufall gestaltete: Durch seine ehrenamtliche Zeit im Naturtheater wurde Antoniuk erstmals auf seine Feuerwerke angesprochen und wurde so für die ersten Events eingeladen, um dort eine Show abzuliefern. „Damit sich das finanziell lohnt, haben wir das irgendwann mal zum Beruf gemacht“, sagt er und lacht: „Sonst bekommt man bei den ganzen Ausgaben für ein Hobby nur Eheprobleme“. Schon seit 2005 wurde Antoniuk mit Freunden gemeinsam für Hochzeiten, Geburtstage und ähnliche Veranstaltungen hobbymäßig beauftragt, seit 2018 hingegen professionell. „Das Feuerwerk wird zur Musik hinzukomponiert“, sagt Antoniuk. Für ihn ist die Musik ein großer Bestandteil einer gelungenen Feuerwerk-Show – genau wie die Qualität der Feuerwerkskörper.

Antoniuks Tipps für den Silvestereinkauf

„Wer ein gutes Feuerwerk haben will, bei dem die Leute staunen, sollte dafür in ein Fachgeschäft gehen“, sagt er mit einem Blick auf den Qualitätsunterschied zwischen Fachgeschäft und dem Discounter. Es gilt: Wer eine besondere Show abliefern will, muss ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. „Natürlich kann man auch im Supermarkt einkaufen, dort bekommt man mehr für weniger Geld. Da ist die Qualität aber schlechter“, sagt Antoniuk. Im Fachhandel hingegen kann man sich als Privatperson beraten lassen. Sowohl im Fachhandel als auch im Discounter ist die Sicherheit der Feuerwerkskörper geprüft und geregelt und kann somit ohne Bedenken genutzt werden.

Wie feiert der Profi Silvester?

Privat lässt es Antoniuk am Silvesterabend natürlich auch krachen. Zur Corona-Zeit 2020 war er einer der einzigen, die an Silvester legal ein Feuerwerk abgebrannt haben. Zur Aufheiterung seiner Nachbarschaft legte er extra etwas Musik unter und brachte viele Menschen auf den Reutenen somit zum Staunen. „Es kommen dieses Jahr Nachbarn schon ab Oktober auf mich zu und fragen, ob ich dieses Jahr wieder etwas mache“, sagt 38-jährige voller Vorfreude. Denn natürlich wird er auch dieses Jahr dem Wunsch seiner Mitmenschen nachgehen und zum Jahreswechsel mit seinem Silvester-Hobby begeistern.

Seine Frau und seine zwei Kinder kommen dabei aber nicht zu kurz: „Ich bereite schon alles ein paar Tage vorher vor, dann muss ich mich in der Silvesternacht nur noch ums Grobe kümmern.“ Also kann Antoniuk den Silvesterabend verbringen wie die meisten anderen Menschen. Die einzige Ausnahme: der Alkohol. Antoniuk plädiert darauf, dass man beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern stets nüchtern sein sollte, um Unfälle zu vermeiden. „Trotzdem freue ich mich darauf, mit meiner Frau dann anstoßen zu können, auch wenn es ein wenig später sein wird als Mitternacht“, sagt der Pyro-Profi.

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