Leserbrief

Freudentränen fürs Heidenheimer Naturtheater

Leserbrief zur Premiere von „Annie“ im Heidenheimer Naturtheater und zum Beitrag „Ein Bissen vom Big Apple“ (Ausgabe vom 24. Juni):

Als jahrzehntelang begeisterter und im Herzen verbundener Fan des Heidenheimer Naturtheaters, sowohl als Besucherin als auch als Theater- und Kabarettkollegin von anderem Genre, hätte ich beinahe aus gesundheitlichen Gründen die Premiere geschwänzt. Dann kam auch noch Dauerregen als Vernunft-Argument dazu, lieber das Sofa zu hüten. Doch weil wir der guten Unterhaltung und somit den Heidenheimer Volksschauspielen einen hohen Stellenwert einräumen, packte mich mein Siggi am Schlafittchen.

Und wir erlebten zum 100-Jährigen eine Inszenierung und eine Premiere, die mich sowohl Regen als auch Schmerzen nur noch als Nebenrolle wahrnehmen ließen. Ein Ensemble, das uns mit voller Hingabe in Annies Welt eintauchen ließ und verzauberte, war sicher nicht nur für mich wie ein Zaubertrank. Der niederprasselnde Regen bildete höchstens noch als „a weng Mitleid“ einen super integrierten Teil des grandios dargebotenen Broadway-Musicals, was sich jedoch schnell in Bewunderung für das große integrative Ensemble von Kind bis Greis und Solisten verwandelte.

Die Zeit bis Mitternacht brachte nicht nur aus allen Knopflöchern sprühende Begeisterung für choreografisch einmalig tanzende und sprechende Laiendarsteller und Publikum, sondern auch die wohl- und mehrfach verdienten Standing Ovations für den Regisseur und Choreographen des Stücks, Max Barth, für dessen Lob mir gerade die passenden überschwänglichen Worte in Freudentränen verschwimmen. Höchstens: Max und deine Naturtheatler, wir sind riesig stolz auf euch. Glück und Segen für diese Saison und immerfort.
Inge Grein-Feil, Demmingen