Die Brüder Kenan und Sehan Oran haben das Gasthaus „Zum Hirsch“ am Bahnübergang an der Heidenheimer Straße gekauft. Kenan Oran, der in Nattheim einen Autohandel betreibt und auch das ehemalige Orsay-Gebäude in der Fußgängerzone gekauft hat, hat sich einen Traum erfüllt. Er schwärmt von dem denkmalgeschützten Gebäude, das er sanieren möchte. Die seit Jahren angestammte Pizzeria Piazetta bleibe im Haus, ebenso die türkische Live-Musikbar im Obergeschoss am Wochenende.
Vergangene Woche traf sich Oran mit Fachleuten vom Landesdenkmalamt. Erneuert werden müsse vor allem das Dach, berichtet er, aber auch die Fassade solle saniert werden. Der Parkplatz hinter dem Haus wurde bereits hergerichtet – 40 Stellplätze sind entstanden. „Dort war ein regelrechter Urwald, außerdem haben wir Schrottautos und Müll entsorgt.“ Die Ladenfläche in der Fußgängerzone ist derweil weiter leer. Er habe zwar Anfragen, sagt Oran, doch sei bislang nicht das Passende dabei gewesen.
Errichtet wurde das Gasthaus zum Hirsch nach Angaben des Landesamts für Denkmalpflege 1715 durch den Wirt Melchior Faul. Die Denkmalschützer heben vor allem die historische Substanz und die architektonischen Details hervor, die typisch für die Entstehungszeit seien. Besonders bedeutend seien die aufwendig gestaltete Fassade und die original erhaltenen Bauelemente wie Türen und Fenster und die figürlichen Eckstände. Auch innen finden sich noch historische Details wie Stuckfassungen und Kalkplattenboden.
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