Feuerwehr, Suchhunde, THW

Erdrutsch im Steinbruch: So übten Heidenheimer Rettungskräfte in Mergelstetten einen Großeinsatz

Rund 50 Helfer verschiedener Rettungsorganisationen absolvierten im Steinbruch der Firma Schwenk in Mergelstetten eine große gemeinsame Übung. Was gefordert war und wie es ablief:

Erdrutsch im Steinbruch: So übten Heidenheimer Rettungskräfte in Mergelstetten einen Großeinsatz

„Erdrutsch und Steinschlag im Steinbruch der Schwenk Zement GmbH & Co. KG Werk Mergelstetten, mehrere Personen verletzt, mehrere Personen vermisst.“ So lautete vor kurzem morgens um 9 Uhr die Alarmierung für verschiedene Rettungsorganisationen aus Heidenheim. Das Ganze war glücklicherweise nur der Auftakt zu einer großangelegten Übung mit etwa 50 Einsatzkräften auf dem Gelände des Steinbruchs.

Übungsannahme war, dass eine im Steinbruch befindliche Praktikantengruppe von einem Unwetter überrascht wurde. Als Folge kam es zu einem Erdrutsch und Steinschlag, wobei mehrere Personen verletzt oder gar verschüttet wurden oder sich in Panik und nach Hilfe suchend auf dem großen Gelände des Steinbruchs verlaufen hatten. Die Hartmann-Werkfeuerwehr, die die Firma Schwenk als Dienstleister mitbetreut, war als Erstes vor Ort. Nachdem die Helfer schnell erkannt hatten, dass weitere Unterstützung notwendig war, wurden dann die Rettungshundestaffel des Bundesverbands Rettungshunde (BRH) mit der Rettungs- und Suchhundegruppe Heidenheim, die Johanniter-Unfall-Hilfe und das Technische Hilfswerk (THW) nachgefordert.

Bei der Großübung auf dem Gelände des Schwenk-Steinbruch waren auch die BRH-Rettungshunde im Einsatz. Markus Brandhuber

Vor Ort angekommen, wurde sofort eine gemeinsame Einsatzleitung gebildet und mit der Personensuche und weiterer Erkundung begonnen. Der Kommandant der Werkfeuerwehr Hartmann koordinierte als Verantwortlicher für die Einsatzstelle den gesamten Einsatz. Die BRH nutzte zur Ortung der vermissten Personen sowohl Hunde als auch moderne Drohnen mit Wärmebildkameras. Gleichzeitig versorgten die Johanniter erste Patienten und das THW räumte die Zufahrt zur Einsatzstelle.

Aufgrund der Vielzahl der "Verletzten" wurde seitens der Johanniter schnell entschieden, einen Behandlungsplatz einzurichten. Das THW befreite anschließend eine Person, die durch herabstürzende Felsen verschüttet wurde. Große Herausforderungen für alle Beteiligten waren zum einen die große, unübersichtliche Örtlichkeit, der Untergrund, aber auch das regnerische Wetter, das sich optimal ins Szenario einfügte.

Den Rettungseinsatz im unwegsamen Steinbruch-Gelände Mergelstetten geübt

Schnell konnten durch die Flächensuchhunde der BRH die ersten "Verletzten" im Gelände gefunden werden und mithilfe der Kameraden des THW den Johannitern zur weiteren Behandlung übergeben werden. Nachdem weitere Personen aus dem unwegsamen Gelände – teils aufwendig von Hängen – "gerettet" werden konnten, wurde um kurz nach 12 Uhr gemeldet: „Alle Personen gefunden, gerettet und an den Rettungsdienst übergeben, Einsatz Ende.“ Nach einer Übungsnachbesprechung vor Ort ging es für alle ans Aufräumen, Putzen und Herstellen der Einsatzbereitschaft, um für einen Ernstfall wieder vorbereitet zu sein.

Die Übung brachte für alle Beteiligten neue Erfahrungen und Erkenntnisse, durch die in Zukunft den Menschen noch besser geholfen werden können soll. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten lief reibungslos und Hand in Hand. Dank galt dem Team der realen Unfalldarstellung der Johanniter sowie der Firma Schwenk für das zur Verfügung stellen des Übungsobjekts und die Unterstützung der Vorbereitungen. Nur durch solche Übungen könne ein reibungsloses Zusammenspiel aller funktionieren, war man sich einig.

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