Viele Bewohner der Stadt waren enttäuscht, als sie aus der Zeitung erfahren mussten, dass BBV (noch) nicht nach Heidenheim kommt, weil bisher zu wenige Verträge abgeschlossen wurden. Ich bin kein Experte, aber das Marketing war dermaßen schlecht, dass das Ergebnis eigentlich niemanden verwundert. Statt dass die Firma erst einmal Werbung für sich und das geplante Projekt durch Flyer und Anzeigen in der Zeitung macht, schickt sie Handelsvertreter von Tür zu Tür. Und dies in einer Zeit, wo jeder argwöhnisch gegenüber allem ist, was an der Haustüre angeboten wird.
Zudem kannte damals niemand hier die Firma BBV. Ich musste mir selbst im Internet Information über die Firma besorgen. Auf der Homepage fand ich dann auch einen Hinweis über eine Infoveranstaltung im Lokschuppen. Leider war diese entgegen meiner Erwartung schlecht besucht, weil kaum jemand über den Termin Bescheid wusste. Auf meine Frage, warum die Info über das Projekt erst so spät in der Zeitung veröffentlicht wurde, bekam ich die Antwort, dass dies aufgrund des Urlaubs unseres Oberbürgermeisters nicht früher geschehen konnte.
Auch wurde auf Nachfrage gesagt, dass in Heidenheim keine Mindestvertragsquote erforderlich sei, weil das Projekt hier auf alle Fälle umgesetzt würde. Nun erfahren wir, dass die zu niedrige Abschlussquote an Verträgen das Projekt (noch) nicht zur Ausführung kommen lässt. Somit wurden die Besucher der Infoveranstaltung seitens der Firma belogen.
Dass die BBV-Läden in Heidenheim und Giengen wegen Krankheit geschlossen wurden, lässt nichts Gutes erwarten. Wir können nur hoffen, dass die Firma BBV bei der versprochenen weiteren Vermarktungskampagne dieses Mal cleverer vorgeht, weil sonst Glasfaser in Heidenheim sich auf längere Zeit nicht verwirklichen lässt, denn auch die Telekom hat keine Planung in Arbeit. Ironie des Schicksals ist die Meldung, dass der Baubeginn für Glasfaser (mit Fördermitteln) in den Weilern und zu den Aussiedlerhöfen bei Steinheim noch diesen Monat beginnt. Die Stadt Giengen mit ihrem sehr aktiven OB hat im Vergleich zur großen Kreisstadt anscheinend wieder alles besser gemacht, weil dort die Umsetzung angeschoben werden soll.
Hanns J. Herger, Heidenheim