"Groovin' Bastards" sorgten für einen gelungenen Abschluss der Heidenheimer Konzertreihe
Unter Klaustrophobie durften die acht Musiker der "groovenden Bastarde" nicht leiden, als sie die Bühne im Brenzpark betraten – eng war es platztechnisch für das Oktett aus Königsbronn. Allerdings kamen die Musiker um Sängerin Lea-Christin Garrelfs mit den Rahmenbedingungen gut zurecht, rannten sich gegenseitig nicht über den Haufen und beschränkten sich demnach auf das Wesentliche: grooven und gute Laune verbreiten.
Stilistisch bewegt sich die Band in einem breiten musikalischen Korridor – Jazz, Blues, Rock, Reggae, Motown, R’n‘B oder Soul. Insbesondere die Bläsereinsätze, wie man sie von bekannten Formationen wie Chicago, den Doobie Brothers, Huey Lewis & The News oder Jack Mack kennt, entfalteten schnell ihre Wirkung.
Musikalische Vielfalt war Trumpf
Der Edelklassiker „Gimme some lovin‘“ der Spencer Davis Group aus den 1960er-Jahren sollte den perfekten Dosenöffner für einen stimmigen Nachmittag darstellen. Der Beatles-Titel „Come together“ wurde von Gitarrist Christoph Leipold gesungen, während Lea-Christin Garrelfs ihre stimmlichen Fähigkeiten bei Dusty Springfields „Sun of a preacher man“ ausloten durfte. Zwischendurch musste die Band noch kurz die Welt retten – was sonst eigentlich die Aufgabe von Tom Bendzko in seinem Song aus dem Jahr 2011 ist. „Me and Bobby Mc Gee“ bildete einen musikalischen Ausflug in die Country-Ecke – ein Track, der Janis Joplin einen Nummer-eins-Hit bescherte. „I shot the sheriff“ markierte einen Abstecher in Reggae-Gefilde und ließ einen der wichtigsten Hits von Bob Marley aufleben – ein beliebter Song dieses Jahr im Brenzpark. Dann war erst mal Trinkpause angesagt – die "Bastarde" heizten trotz des heißen Spätsommertags ordentlich ein.
Und auch danach kühlte die Stimmung nicht ab. Ein Grund: Der Boogie-Song „Jump my baby tonight“ von Big Bad Voodoo Daddy wurde mit Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ (in einer Swing-Version) gekoppelt und enthielt eine kleine, aber feine Anspielung an Van Halens Hit „Jump“. Respekt - das war wirklich originell. Donna Summers Hit „Hot stuff“ wurde mit „Lady marmalade“ verwebt und wer genau hinhörte, konnte Brian Mays Gitarrenriff zum Queen-Klassiker „Another one bites the dust“ vernehmen. Im knackigen Zugabenteil fand sich Jan Delays „Türlich, türlich“ wieder.
Konzerte 2024 bereits in Planung
So schlossen die „Groovin‘ Bastards“ die diesjährige musikalische Reihe „Sommer im Park“ in gelungener Art und Weise ab. Zahlreiche Konzerte haben den hohen Stellenwert der Veranstaltungen unterstrichen und dem Publikum nach der diffizilen Corona-Zeit ein wichtiges Stück Normalität zurückgegeben. Wenn die Tage dunkler, trüber und nebliger werden, wird man sich sicherlich an den einen oder anderen schönen Abend (beziehungsweise Mittag) im Brenzpark zurückerinnern und sich auf die in Planung befindlichen Konzerte im kommenden Jahr freuen.