Eine große Würdigung nicht nur für die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler der Stadt Heidenheim, sondern für die gesellschaftliche Bedeutung des Sports an sich stellt die Sportlerehrung der Stadt Heidenheim dar. Das Congress-Centrum war am Donnerstagabend voll, wozu aber auch die 452 Geehrten selbst beitrugen, die sich auf der Bühne Medaillen und Handtücher abholen durften. Durchs Programm führte locker und gut gelaunt Fernsehmoderator Markus Brock, der sich als Bewunderer des 1. FC Heidenheim outete und die teilweise sehr langwierigen Ehrungen mit kleinen Interviews auflockerte.
Oberbürgermeister Michael Salomo hob in seiner Begrüßung die übergeordnete Funktion des Sports hervor: Er sei Chance zur Teilhabe und trage zum Erlernen von Gleichberechtigung und Fairness bei. „Sport bedeutet nicht nur Bewegung oder das Streben nach Erfolg, sondern den fairen Umgang miteinander, das Lernen von Sieg und Niederlage sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, so Salomo.
Im Gespräch mit Markus Brock hob der Oberbürgermeister hervor, dass Heidenheim 15 Millionen Euro für die Sportförderung ausgebe. Dieses Geld fließe sowohl in die Förderung von Sportveranstaltungen als auch in Unterstützung von Fortbildungen für Trainer oder den Neubau von Sporthallen. Das größte Projekt sei die Sanierung der Karl-Rau-Halle, in die in den kommenden drei Jahren rund acht Millionen Euro investiert werden, wobei drei Millionen Euro aus der Bundesförderung für Sport, Jugend und Kultur stammen. Das Waldbad sei „eine kleine Perle“, so der OB, leider gebe es hier keine Bundesmittel für die Sanierung. Die Stadt würde trotzdem versuchen, dort etwas zu tun, wo es am nötigsten sei.
Zur aktuellen sportlichen Situation des 1. FC Heidenheim, der auf dem drittletzten Tabellenplatz steht, sagte Salomo, es sei eine urdeutsche Gewohnheit, „dass man immer das Haar in der Suppe sieht“. Die Herausforderungen müssten eben bewältigt werden, so der OB. „Auch der drittletzte Platz in der Bundesliga ist beachtlich, da dürfen wir stolz darauf sein“, meinte Salomo.
Auf die Frage, ob die Kommunen nicht an ihrer finanziellen Belastungsgrenze seien, sagte das Stadtoberhaupt, Heidenheim habe seinen Haushalt in den vergangenen zwei Jahren konsolidiert. Dazu hätten viele kleine Sparmaßnahmen beigetragen wie beispielsweise die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung. Es sei aber Konsens, dass man an der Förderung der Vereine nichts ändern wolle.

Nachdem die vielen kleinen und großen Sportlerinnen und Sportler für ihre guten Leistungen im vergangenen Jahr geehrt wurden, erfolgte als Höhepunkt des Abends die Verleihung der Goldenen Münze der Stadt Heidenheim. Diese wird jedes Jahr an eine Person verliehen, die sich in besonderer Weise um den Sport verdient gemacht hat. Die Preisträgerin Petra Saretz ist Vorstandsmitglied beim 1. FC Heidenheim und ist für Organisation und Verwaltung des Vereins zuständig.
Die 50-jährige Heidenheimerin habe durch ihr „unermüdliches Engagement und ihre beeindruckenden Leistungen maßgeblich zum Erfolg des 1. FC Heidenheim beigetragen“, so OB Salomo in seiner Laudatio. Fleißiges Arbeiten und ein starker Wille würden Petra Saretz auszeichnen. Bis 2024 war Saretz auch Stadträtin und zuletzt als Fraktionsvorsitzende der CDU in der Verantwortung.
Petra Saretz ist seit mehr als 20 Jahren für den Fußballverein tätig. 2004 begann sie als Vip-Betreuung bei der damaligen Oberliga-Mannschaft der HSB-Fußballabteilung, die sich 2007 vom Hauptverein ablöste und als eigenständiger Verein FCH neu firmierte. Seit 2010 ist Saretz hauptamtlich beim Verein angestellt. Salomo bezeichnete die Preisträgerin als „starke Frau in einem starken Verein“.
Sie ist heute für die Sicherheit, das Fan-Wesen, das Ticketing, IT und Digitalisierung, das Stadion und das Personal verantwortlich. Petra Saretz sei ein hervorragendes Vorbild, ein Mensch, der Dinge anpacke und diese auch vehement vertreten könne. „Für ihr großartiges und langjähriges Engagement im und für den Sport in Heidenheim“ überreichte Salomo die Goldene Münze als höchste Auszeichnung des Sports an Petra Saretz.
Auszeichnung für Engagement im Sport
Die Goldene Münze der Stadt Heidenheim ist die höchste Auszeichnung im Bereich des Sports. 2024 wurde sie an Wolfgang Schön, den Vorsitzenden der TSG Schnaitheim, verliehen. 2023 bekam Rosemarie Croonen, ehemalige Leiterin des Geschäftsbereichs Bildung, Sport und Bäder der Stadtverwaltung, die Goldene Münze überreicht. Ausgezeichnet wurde sie allerdings damit schon 2021 mit Eintritt in den Ruhestand. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es aber keine Feier, 2022 fiel die Ehrung ebenfalls aus. 2020 erhielten Simon Gühring (Baseball) und Marc Schnatterer (Fußball) die Auszeichnung, im Jahr zuvor Dr. Mathias Frey und der mittlerweile verstorbene FCH-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Mayer.