So mancher Passant, der am frühen Montagabend in der Heidenheimer Innenstadt unterwegs war, wunderte sich über das große Polizeiaufgebot, das mit vielen Fahrzeugen und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz aus Göppingen vor Ort war. Die Polizeibeamtinnen und -beamte waren vorsorglich da, weil die Antifa zu einer angemeldeten Demonstration aufgerufen hatte. Diese verlief auf der Route, auf der sonst seit mehreren Jahren sogenannte Montagsspaziergänger in der Stadt unterwegs sind.
Das städtische Ordnungsamt hatte für diese Demonstranten, die zwar jeden Montag zu gleichen Zeit kommen, ihren Marsch durch die Stadt aber nicht anmelden, eine alternative Route rund um die Pauluskirche ausgewählt.
Die angemeldete Demo der Antifa verlief über die Grabenstraße und Hauptstraße. Die Montagsdemonstranten, die ursprünglich gegen die Corona-Maßnahmen protestiert hatten, ließen sich nach einem Gespräch mit Mitarbeiterinnen der Stadt auf diese Route ein.
Die beiden Gruppierungen begegneten sich nicht, die Bereitschaftspolizei musste nicht eingreifen. Den rund 50 Querdenkern standen etwas mehr Gegendemonstranten gegenüber, beides wurde von fast ebenso vielen Polizisten begleitet.
Teilnehmer der Montagsdemonstration äußerten sich als Ungeimpfte, die während der Corona-Pandemie ungerecht behandelt worden seien und forderten eine Aufarbeitung der damaligen Maßnahmen. Auf Schildern von Demonstranten war aber auch von einer „Gleichschaltung“ von Presse und Justiz zu lesen.
Die Antifa, die auch von den „Omas gegen Rechts“ und dem „Heidenheimer Bündnis gegen Rechts“ unterstützt wurde, ordnete die Querdenker als Verschwörungstheoretiker ein, die „an den rechten Rand gerutscht“ seien. Parteien wie die AfD oder die Basis würden die Demonstrationen unterstützen, die die Gegendemonstranten als gefährlich für die Demokratie bezeichneten.