Die alte Journalistenregel, dass nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind, hat sich eigentlich überholt. Heute wissen auch Journalistinnen und Journalisten, dass die Menschen nicht mit Katastrophenmeldungen zugeschüttet werden wollen, weil sie sonst einfach aufhören, überhaupt Nachrichten zu konsumieren. Trotzdem gibt es Zeiten, in denen sich das Negative häuft und es schwierig wird, auch mal über Gutes zu berichten.
Wir können es ja an dieser Stelle und nur für unseren kleinen Landkreis Heidenheim mal versuchen: Bei der Verleihung des Bürgerpreises standen diese Woche vier Ehrenamtliche im Scheinwerferlicht, die sich das ganze Jahr über für ihre Mitmenschen einsetzen. Die wunderbare Nachricht ist aber nicht nur, dass diese vier Menschen es tun, sondern dass hinter ihnen noch viele, viele andere stehen, die ebenfalls für den Preis vorgeschlagen wurden. Und dann gibt es noch die, die den Preis schon erhalten haben. Und die, deren Engagement gar niemandem auffällt, weil sie nicht darüber sprechen und zu keiner Organisation gehören.
Viele helfende Hände
Da ich zu grundlosem Optimismus neige, würde ich sogar behaupten, dass der Großteil der Menschen ein gutes Herz hat und dies im Alltag auch immer wieder sichtbar wird, wenn sich plötzlich eine helfende Hand reicht – sei es bei der Oma mit Rollator, die aus dem Bus aussteigen will, beim geteilten Vesper oder beim Regenschirm, der überraschenderweise verschenkt wird. Vielleicht hat nicht jeder die Kapazitäten, sich dauerhaft ehrenamtlich zu engagieren, kümmert sich aber dafür um die pflegebedürftigen Eltern oder spendet großzügig an Hilfsorganisationen. Alles zählt.
Und sollte jemand doch lieber die schlechten Nachrichten lesen wollen – davon gibt es ganz von alleine und jeden Tag genug. Den Blick auch mal auf das Positive zu lenken, macht die Welt nicht schlechter, die eigene vielleicht aber ein bisschen besser. In diesem Sinn: ein schönes Wochenende!