Elmar-Doch-Haus

Handel und Gastronomie in Heidenheim begrüßen Extrablatt-Pläne

Sind der Extrablatt-Pachtvertrag und die Investitionen rund um das Elmar-Doch-Haus ein guter Beschluss für Heidenheim? Grundsätzlich ja, sagen Sprecher von Gastronomie und Innenstadthandel übereinstimmend.

Alles ist besser als Stillstand: Das finden Vertreter von Dehoga und HDH unisono. Einzig für die lange Zeit des Umbaus und bis zur Eröffnung des neuen Gastronomiebetriebs werden Lösungen gewünscht.

Martin Bosch, einer der beiden Vorsitzenden des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) im Landkreis Heidenheim, freut sich über die Entscheidung: „Es kann ein Zugewinn für die Innenstadt und für ganz Heidenheim sein.“ Oberbürgermeister Salomo und der Gemeinderat hätten verstanden, dass Einzelhandel und Gastronomie Hand in Hand gehen müssten. Nicht umsonst gebe es Bürgermeister im Land, die ihre Wirtshäuser unterstützen.

Martin Bosch: Neuer Platz bringt Aufenthaltsqualität für Heidenheim

Positiv bewertet Bosch, dass sich durch die Schaffung des neuen Platzes rund um das Elmar-Doch-Haus die Aufenthaltsqualität verbessere, was allen in der Innenstadt zugutekomme. Obwohl der finanzielle Aufwand beträchtlich ist, betont Bosch: „Es ist wichtig, dass wir nicht immer alles negativ darstellen.“ Dass mit Extrablatt eine Gastro-Kette zum Zuge gekommen sei und kein lokales Unternehmen, sei unter anderem dem Wandel in der Gastronomie geschuldet. Ob das Angebot am Ende gebraucht werde, entschieden die Gäste. „Ich wünsche dem Projekt gutes Gelingen und eine gute Kauflaune im Jahr 2029 für den Start.“

Die Realisierungszeit bis 2029 zeige jedoch auch, wie lange Prozesse in Deutschland dauerten, und dass der Bürokratieabbau ein zentrales Thema sein müsse. Die Gastronomie habe aktuell noch mit anderen Herausforderungen wie der Mehrwertsteuer, der Nachfolgesuche, der Konsumlaune und dem Fachkräftemangel zu kämpfen. „Deshalb ist die Politik gefordert, schon jetzt den Fortbestand der bestehenden Gastronomiebetriebe zu fördern“, so Bosch.

Händler-Stimmen: Endlich geht es vorwärts

Auch von Händlerseite wird begrüßt, dass nun endlich eine Entscheidung gefallen ist und der Stillstand überwunden wird. „Alles ist besser als dieser Leerstand“, sagt Christa Zembsch vom Vorstand des Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsvereins (HDH). Einzig die lange Dauer bis zur Realisierung sieht sie ebenso kritisch wie der HDH-Vorsitzende Charles Simon.

Christa Zembsch vom HDH-Vorstand. Markus Brandhuber

Zembsch hat während des Baus der Schloss-Arkaden erlebt, was eine Baustelle vor der Haustüre bedeutet. Ihr Laden habe damals nur mit knapper Not überlebt. Deshalb wünsche sie sich Unterstützung für die betroffenen Händler vonseiten der Stadt. Auch Simon möchte in Kooperation mit der Stadt eine Lösung finden, damit die Beeinträchtigungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Einzelhändler so gering wie möglich bleiben.

HDH-Vorsitzender Charles Simon vor dem Elmar-Doch-Haus in Heidenheim. Rudi Penk

Die Entscheidung für Extrablatt hält Simon für richtig: „Das ist genau das, was in Heidenheim fehlt, beziehungsweise was hier eine Zukunftschance hat.“ Die Entscheidung sei demokratisch mit überwältigender Mehrheit getroffen worden. „Es ist egal, was passiert, wichtig ist, dass etwas passiert“, sagt Simon und wünscht sich jetzt Geschlossenheit. „Uns ist wichtig, dass es vorwärtsgeht in der Stadt“, sagt Simon im Namen der Händlerschaft. Er wünsche sich, dass zügig ein Bauträger gefunden werde und die Fertigstellung im besten Fall früher als geplant gefeiert werden könne.

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