Das internationale Straßenfest machte seinem Namen am Wochenende alle Ehre: Heidenheim zeigte sich von seiner Multi-Kulti-Seite. Von der kroatischen katholischen Gemeinde über verschiedene türkische Vereine und Gemeinden bis zur ukrainischen Community waren alle größeren Gruppen mit Ständen vertreten. Essen gab es aus einer Vielzahl von Ländern, Körperkunst wie afrikanische Zöpfe oder orientalische Henna-Tattoos machten andere Kulturen hautnah erlebbar.
Dazu kam ein Bühnenprogramm, das neben einer Vielzahl von Musikstilen auch die musikalische Folklore mehrerer Länder ertönen ließ.
Bereichert wurde das, was die Stadt an sich schon zu bieten hat, noch von Delegationen der Partnerstädte Döbeln, St. Pölten (Österreich), Clichy (Frankreich), Jihlava (Tschechien) und Sisak (Kroatien), die ebenfalls Musikgruppen mitgebracht hatten. Quasi nahtlos eingefügt hat sich am Samstagabend ins Straßenfest die Fußball-Europameisterschaft mit dem innerstädtischen Public Viewing in den Georges-Levillain-Anlagen. Wer dort keinen Platz mehr bekam, reihte sich bei einem der Gastronomen ein, die parallel zum Straßenfest das Spiel Deutschland gegen Dänemark zeigten. Und nach dem Abpfiff wurde weitergefeiert.
Kulturamtsleiter Matthias Jochner, der innerhalb der Stadtverwaltung die Verantwortung für das Straßenfest trug, zog eine durchweg positive Bilanz: „Es gab keinerlei Störungen oder Probleme“, sagte er am Sonntag. Auch mit den Ständen und Gastronomen sei alles „in großer Reibungslosigkeit“ verlaufen. Auch die Unwetterwarnung für den Samstagabend hatte sich verflüchtigt. Was dann noch an Klagen über das Wetter blieb, war allenfalls die große Hitze am Samstagnachmittag, die den einen oder anderen potenziellen Besucher vielleicht eher in Richtung Freibad trieb.
Auch hat sich das Straßenfest nach der Corona-Pandemie in seiner Größe wieder erholt und bis in die südliche Hauptstraße ausgedehnt. Menschen aller Kulturen und Gesellschaftsschichten der Stadt bei Musik, Essen und Trinken zusammenzubringen: das hat einmal mehr gut und friedlich funktioniert. „Das Fest erfüllt nach wie vor seinen Zweck“, brachte es Matthias Jochner auf den Punkt.