Leserbrief

Heidenheim könnte von Aalen lernen

Leserbrief zum Zustand des Rommel-Denkmals auf dem Zanger Berg in Heidenheim

Das Rommel-Denkmal ist wieder einmal beschmiert, schon seit Ende letzten Jahres. Das gibt Anlass, nach Aalen zu schauen, wie 2019 deren Rommel-Thema gelöst wurde. Sie haben Rommel im Kontext mit drei anderen Zeitgenossen dargestellt, die sich im Nationalsozialismus gegen das Regime gestellt haben. Man hat dafür einen Erinnerungsort eingerichtet, der über das Leben dieser vier Männer informiert. Wenn Geschichte auf das Leben der Menschen heruntergebrochen wird, wird sie besser greifbar. Das Ganze ist von Engagement getragen, die Stadt steht dahinter. Deshalb gibt es auch keine Schmierereien.

Diese Kontextualisierung kann man auch hier machen, indem man Rommel ausgewählten Zeitgenossen aus der Region gegenüberstellt. Je nachdem, wer dafür ausgewählt wird, kann man dann sehr anschaulich eine Gegenposition zu der Heldenverehrung des Denkmals setzen, die meines Erachtens dessen Hauptproblem ist. Wenn man dazu informierende Stelen längs der geschwungenen Mauer neben dem Denkmal aufstellt, sähe das gut aus, und die Menschen würden es verstehen.

Besser jedenfalls als die Minenopfer-Skulptur am Denkmal. Man kann nicht in Berlin Waffen in die Ukraine liefern und hier am Denkmal einem Soldaten vorwerfen, dass es im Krieg auch Kriegsopfer gibt. Wenn es gelingt, eine gelungene Antwort zum Rommel-Denkmal zu finden, kann auch hier Ruhe eintreten, und die Schmierereien verschwinden.
Eckart Krägeloh, Heidenheim