„Wirres Demokratieverständnis“

Heidenheimer AfD-Stadtrat Reich kritisiert Berichterstattung zur Bundestagswahl

Der Heidenheimer AfD-Stadtrat Wolfgang E. Reich wirft der Heidenheimer Zeitung ein „wirres Demokratieverständnis“ vor und kritisiert die Berichterstattung zur Bundestagswahl.

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar sicherte sich Roderich Kiesewetter (CDU) im Wahlkreis Aalen-Heidenheim zum fünften Mal in Folge das Direktmandat. In der Stadt Heidenheim vereinigte er 33,9 Prozent der Erststimmen auf sich, AfD-Bewerber Jürgen Müller kam auf 24,0 Prozent. Bei den Zweitstimmen lag die CDU mit 27,5 Prozent vor der AfD (23,5 Prozent).

Der Heidenheimer AfD-Stadtrat Wolfgang E. Reich widerspricht der Bewertung der Heidenheimer Zeitung, der Wahlsonntag habe zwei deutliche Sieger: zum einen Kiesewetter, zum anderen Matthias Heisler, der am selben Tag zum neuen Gerstetter Bürgermeister gewählt wurde. Silja Kummer, Mitglied der Redaktionsleitung, hatte in einem Kommentar darüber hinaus befunden, das Abschneiden der AfD im Wahlkreis sei bitter, da deutlich besser als auf Bundesebene.

In einer Stellungnahme äußert Reich die Einschätzung, das Ergebnis der Bundestagswahl „drückt die Stimmung im Land aus, und es ist erfreulich, dass sich der Landkreis Heidenheim als AfD-Hochburg entpuppt bzw. entwickelt hat“.

Ich habe den Eindruck, dass Sie einer in Teilen linksextremen Partei angehören und ein total wirres Demokratieverständnis haben.

Wolfgang E. Reich, AfD-Stadtrat Heidenheim

Einer alles andere als zurückhaltenden Wortwahl bedient er sich mit Blick auf eine Demonstration in der Heidenheimer Innenstadt, die sich am 9. Februar gegen rechts im Allgemeinen und gegen eine gleichzeitig im Konzerthaus stattfindende Wahlkampfveranstaltung der in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD richtete. Ein Großaufgebot der Polizei habe friedliche Mitbürger schützen müssen, beklagt Reich, „gegen eine Bande von linksextremen Leuten, wie die Antifa, die vom Innenministerium unserer geliebten Innenministerin Faeser und von der SPD bezahlt werden. Linksradikalen wird gehuldigt und angeblich in Teilen rechtsextremen Parteimitgliedern wird ihr Versammlungsrecht beschnitten“.

Schreiben Sie doch mal was über die Linksfaschisten, die von SPD und der Innenministerin Faeser für ihr Auftreten auch noch bezahlt werden.

Wolfgang E. Reich, AfD-Stadtrat Heidenheim

Der HZ-Redaktion bescheinigt Reich: „Ich habe den Eindruck, dass Sie einer in Teilen linksextremen Partei angehören und ein total wirres Demokratieverständnis haben.“ Wenn Hooligans im Rahmen von Fußballspielen aufträten und die betroffenen Fußballvereine dafür zahlen sollten, „dann müsste doch eigentlich das Gleiche für die linksextremen Hooligans ebenso gelten“. Reich schließt mit einer Aufforderung: „Schreiben Sie doch mal was über die Linksfaschisten, die von SPD und der Innenministerin Faeser für ihr Auftreten auch noch bezahlt werden.“

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar