Alles begann auf dem Schiffbauerball

Heidenheimer Ehepaar Keppler feiert Diamantene Hochzeit

Erika und Reiner Keppler gaben sich am 23. Dezember 1963 in Rostock das Ja-Wort. Den Großteil ihres Lebens verbrachten sie in Schwedt an der Oder, bevor sie sich noch einmal auf den Weg machten und nach Heidenheim zogen.

Als Erika und Reiner Keppler vor 60 Jahren, am 23. Dezember 1963, heirateten, hätten sie sicher nie gedacht, dass sie ihre Diamantene Hochzeit einmal in Heidenheim feiern würden. Denn die Hochzeit fand in Rostock statt, am anderen Ende des Landes, noch dazu auf dem Gebiet der damaligen DDR.

Nach Rostock waren beide für das Studium gekommen, Erika Keppler studierte Binnenhandel, Reiner Keppler Schiffbau. Zum ersten Treffen des zukünftigen Paares kam es dann auf dem jährlich stattfindenden Schiffbauerball in Rostock-Warnemünde.

Die Beziehung, die dort begann, wurde später zur Fernbeziehung: Reiner Keppler machte sich wegen der schlechten beruflichen Aussichten als Bootsbauer Sorgen und beschloss, sich noch einmal umzuorientieren. Er zog nach Schwedt an der Oder, um dort in der PCK-Raffinerie zu arbeiten, zunächst als Hilfsarbeiter, später als Elektrofacharbeiter.

Viel Zeit im Garten verbracht

Erika Keppler blieb in Rostock, um ihr Studium zu vollenden. Erst danach bezogen die beiden eine gemeinsame Wohnung in Schwedt. Mit dem Leben dort waren die Eheleute zufrieden, noch besser gefiel ihnen aber die Seenlandschaft der Uckermark. Nach dem Eintritt ins Rentenalter verbrachten die Kepplers immer weniger Zeit im Plattenbau und immer mehr Zeit im 30 Kilometer entfernten Gartengrundstück. "Wir haben irgendwann Tag und Nacht im Garten gelebt", so Reiner Keppler.

Die Eheleute investierten viel Zeit in das große Grundstück, bauten ein Gartenhaus und einen künstlichen Bachlauf zum eigenen Teich, komplett mit Wasserfällen und Windungen. All das mussten die Kepplers zurücklassen, als sie 2019 nach Heidenheim zogen. "Es hat schon geschmerzt, den Garten abzugeben", so Reiner Keppler.

Nach Heidenheim zur Familie

Der Umzug erfolgte auf Wunsch des gemeinsamen Sohnes, der in Heidenheim lebt und arbeitet und die Möglichkeit haben wollte, sich mehr um seine Eltern zu kümmern. Auch eine Tochter hatten die Kepplers, sie kam 1993 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. "Wir haben alle Höhen und Tiefen nur gemeinsam überstanden", sagt Reiner Keppler mit Blick auf diese schwere Zeit.

Der Zusammenhalt ist für die Kepplers nur ein wichtiger Bestandteil einer langen, glücklichen Ehe, der zweite ist Vertrauen. "Das muss man sorgfältig aufbauen und ständig pflegen", so Reiner Keppler. Dass ihr Rezept über 60 Jahre so gut funktioniert hat, feiern die Kepplers mit einem Essen im Kreis der Familie.