Heidenheimer Elmar-Doch-Haus: Warum das Warten zu lange dauert

Mehr als zwei Jahre sind inzwischen vergangen, seit der Gemeinderat im Oktober 2021 auf Wunsch von Oberbürgermeister Michael Salomo die bereits laufenden Umbauarbeiten im Elmar-Doch-Haus gestoppt hat. Der damals noch neue Oberbürgermeister, der erst seit wenigen Monaten im Amt war, wollte eine gastronomische Nutzung des alten Rathauses erneut prüfen lassen. Zwar war dies schon unter seinem Vorgänger Bernhard Ilg geschehen, mit dem Ergebnis, dass eine Gastronomie hier nicht wirtschaftlich wäre, doch die Rahmenbedingungen hatten sich Salomo zufolge verändert. Durch den möglichen Abriss des Café Sonnleiter nämlich könnte direkt neben dem Gebäude ein Platz geschaffen werden, so die damalige Argumentation. Dass der Gemeinderat daraufhin dem Baustopp zustimmte, war eine richtige Entscheidung.

Doch heute, zwei Jahre später, ist man keinen Schritt weiter. Nachdem es mehrere Versuche gegeben hatte, einen gastronomischen Betrieb zu finden, nach zahlreichen Diskussion über eine mögliche Finanzierung der Umbauten und nach vielen Debatten darüber, ob hier eine Großgastronomie überhaupt sinnvoll ist, hatte sich Salomo mit seiner Idee immer wieder durchsetzen und Teile des Gemeinderats begeistern können.

Viel Geld ist über diese Zeit hinweg verbraten worden. Geld der Steuerzahler, mit dem eine Verwaltung und ein Gemeinderat verantwortungsvoll umgehen sollen – vor allen Dingen in Zeiten knapper Kassen. Und viel Zeit ist vergangen, ohne dass ein Ziel am Horizont in Sicht wäre. Wird sich überhaupt jemand an der Ausschreibung beteiligen? Gibt es Möglichkeiten, eine Gastronomie hier wirtschaftlich zu betreiben? Wie hoch sind die Kosten für die Stadt und wie sollen sie finanziert werden? All das ist nach zwei Jahren immer noch offen.

Viel Zeit ist vergangen, zu viel Zeit. Und viel Zeit wird noch vergehen, bis es tatsächlich eine Entscheidung über die Zukunft des Elmar-Doch-Hauses geben wird. Ganz abgesehen davon, wie sich ein neu gewählter Gemeinderat zu der Geschichte stellt. So ist davon auszugehen, dass das Gebäude im Herzen der Innenstadt auch noch in einem Jahr mit einem Bauzaun verrammelt sein wird und der Ereignisse harrt. Damit haben der Oberbürgermeister und der Gemeinderat der Innenstadt bislang keinen guten Dienst erwiesen.