Nach lediglich 59 Tagen hat der Heidenheimer „Mad Max“-Fanfilm „Hope and Glory“ seinen ersten großen Meilenstein erreicht. Auf Youtube konnte der Kurzfilm kürzlich die Marke von einer Million Aufrufe knacken. In dem Projekt stecken vier Jahre harte Arbeit.
Gründungsväter des Fanfilms sind der Heidenheimer Adrian Martin sowie der Exil-Heidenheimer Erik van Schoor. Nach mehreren Drehblöcken, die das Team unter anderem auf die Ostalb führten, und dank der Unterstützung von insgesamt 275 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern konnte der Film in Frühjahr fertiggestellt werden. Seine erste große, wenn auch private Vorführung fand im Kino-Center Heidenheim statt – seither ist „Hope and Glory“ gratis auf Youtube verfügbar.
Genau dort stößt der Fanfilm auf großen Zuspruch – nicht zuletzt zur Freude von Erik van Schoor: „Eine Million Aufrufe war immer unser Minimalziel. Wir haben viel Arbeit in den Film gesteckt und es ist fantastisch, dass er von so vielen Menschen aus aller Welt angeschaut wird. Man merkt, dass die Leute hungrig danach sind.“
Fast 100 Prozent der Bewertungen auf Youtube fallen positiv aus. Das Kuriose an den Negativkommentaren: „Viele von ihnen fragen, wann denn endlich der zweite Teil komme“, wundert sich van Schoor. Eine Fortsetzung sei nie geplant gewesen, werde anscheinend aber von vielen Zuschauern erwartet. So manche Youtube-Kommentare mutmaßen zudem, dass Hauptdarsteller Daniel Grave nicht selbst im Film zu hören sei, sondern vielmehr nachsynchronisiert wurde. Tatsächlich hat sich der Deutsch-Amerikaner den staubigen, australischen Akzent seiner Rolle mühsam antrainiert und ist selbstverständlich im Film zu hören.
„Hope and Glory“-Vorführung in Steinheim am 10. August
Nach der Premiere in Heidenheim wurde „Hope and Glory“ unter anderem in Berlin und Hamburg gezeigt, auch in München ist ein Screening geplant, ebenso im Rahmen des Open-Air-Kinos in Steinheim am kommenden Samstag, 10. August, ab 16 Uhr. „Einige Kinobetreiber haben angefragt, unseren Film zusammen mit dem neusten 'Mad Max'-Film 'Furiosa' oder einem der ersten Teile zeigen zu dürfen. Dass 'Hope and Glory' damit gewissermaßen auf eine Ebene mit den Originalen gestellt wird, ist für uns ein Ritterschlag“, erzählt Erik van Schoor.
Dass „Hope and Glory“ gewissermaßen auf eine Ebene mit den Originalen gestellt wird, ist für uns ein Ritterschlag.
Erik van Schoor, einer der Regisseure des Heidenheimer „Mad Max“-Fanfilms
Der Schöpfer dieser Originale, Regisseur George Miller, wird „Hope and Glory“ allerdings wohl nie zu Gesicht bekommen. Dies ist stets das große Ziel des Fanfilm-Teams gewesen. Inzwischen haben Adrian Martin, Erik van Schoor und Co. Kontakt zu Menschen aus dem direkten Umfeld George Millers. „Von denen haben wir erfahren, dass Miller die 'Mad Max'-Filme quasi als sein Baby betrachtet und sich Fanproduktionen nie anschaut, um sich nicht davon beeinflussen zu lassen.“ Sehr zum Bedauern der „Hope and Glory“-Macher, die davon überzeugt sind, dass Miller das Herzensprojekt gefallen würde.
Dessen eigenes neuestes Werk „Furiosa“ wurde in der Gruppe um die beiden Heidenheimer „sehr gut aufgenommen – auch wenn wir finden, dass wir unsere digitalen Effekte sauberer in den Film integriert haben. Und dass unser Intro etwas cooler ist“, sagt van Schoor und lacht.