Der Neubau der Brenzbrücke in Heidenheim ist ein wichtiger Schritt für unsere Bahnlinie. Leider birgt die Art der Umsetzung einen ernsthaften Haken: Der Zugang zu Bahnhof und ZOB wird nach dem Eingriff von der Oststadt her merklich unbequemer sein. Dass die Treppe zwischen Piltz‘scher Unterführung und Bahnsteig 1 ersatzlos wegfallen soll, ist in der per Stadtentwicklungskonzept selbsternannten „Stadt der kurzen Wege“ schwer zu vermitteln. Schließlich wird dieser Weg täglich von vielen Menschen genutzt und geschätzt.
Fußgängerfreundlichkeit? Im modernen Städtebau ein Muss, in Heidenheim offensichtlich eine Option, die man beim ersten Widerstand über Bord wirft. Besonders bedauerlich ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der neuen Wohnbebauung auf dem Schlachthof-Areal. Gab es nicht unlängst noch hochtrabende Überlegungen, wie der Anschluss dieses neuen Quartiers an Innenstadt und Bahnhofsviertel erfolgen soll? Ja, der Umweg über den Bahnhofsvorplatz ist objektiv zumutbar. Das Signal in die Oststadt lautet aber: Abgehängt statt angebunden.
Andernorts werden Bahnhöfe mit großem Erfolg als zeitgemäße Mobilitätsknoten in ihr Umfeld eingebettet, an reale Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer angepasst und Zugangshürden abgebaut. Warum geschieht in Heidenheim im Jahr 2025 sehenden Auges das exakte Gegenteil?
Johannes Röder, Heidenheim