Heidenheimer Paul Hartmann AG dämpft Gewinnerwartungen für 2023
Die Paul Hartmann AG teilte am Freitag mit, dass das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 mit einem rückläufigen Ergebnis rechne. Für 2023 wird ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 145 und 185 Millionen Euro erwartet. Gleichzeitig geht das Unternehmen von einem moderaten organischen Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr 2023 aus.
Kosten steigen deutlich
Grund für diese Einschätzung sind die wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen, aufgrund derer sich die Marktbedingungen verschlechtern, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens. Insbesondere würden die Material-, Transport-, Lohn- und Energiekosten deutlich steigen. „Hartmann nimmt darüber hinaus Mehrkosten durch höhere Bestände und damit verbundene Lager- und Logistikaufwendungen in Kauf, um die Liefersicherheit an seine Kunden zu erhöhen“, so die Firma. Die steigenden Einkaufskosten für Material könne das Unternehmen nur teilweise durch Preisanpassungen an Kunden weitergeben.
Paul-Hartmann-AG Heidenheim investiert 150 Millionen Euro
Britta Fünfstück, Vorstandsvorsitzende von Hartmann, verweist auf das Transformationsprogramm des Unternehmens, bei dem es um Kosteneinsparungen, die Einführung neuer Produkte und die Steigerung der Effizienz geht: „Dadurch gelingt es uns, die Gewinnreduktion aufgrund der aktuellen Marktkrisen zu dämpfen.“ Sie kündigt an, dass das Programm weiter fortgesetzt werde. „Wir investieren auch 2023 über 150 Millionen Euro in neue Fertigungsanlagen und Modernisierung“, so die Hartmann-Chefin.
Auf Nachfrage teilt die Hartmann-Pressestelle mit, dass über 45 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung der Produktion bei Kneipp in Ochsenfurt fließen. Am Stammsitz von KOB in Wolfstein werden ca. 50 Millionen Euro investiert. Der Weltmarktführer für elastische und medizinische Binden und Gewebe gehört ebenfalls zur Hartmann-Gruppe.
Im Landkreis Heidenheim werden insgesamt 40 Millionen Euro in die Inkontinenzprodukt-Fertigung in Herbrechtingen investiert. Eine neue Fertigungslinie soll 2023 die Produktion aufnehmen. Von den 40 Millionen Euro entfallen 16 Millionen auf das Jahr 2022 und 24 Millionen auf 2023.