Finale des Stadtradelns 2024

Heidenheimer tauschten Autos gegen Fahrräder und fuhren fast fünfmal um den Äquator

Drei Wochen lang tauschten in Stadt und Kreis Heidenheim viele Menschen das Auto gegen das Fahrrad. Wer beim Stadtradeln die meisten Kilometer machte.

Ein neuer Rekord konnte beim diesjährigen Stadtradeln nicht verzeichnet werden. Das mag wohl am ehesten am Wetter im Juni gelegen haben, denn so wirklich radfahrfreundlich waren die Witterung nicht. Kälte, viel Regen und teils knallende Hitze mögen den einen oder anderen vielleicht davon abgehalten haben, das Fahrrad statt des Autos zu nutzen.

Menschen sollten möglichst viele Fahrten mit dem Fahrrad zurücklegen

Doch genau darum geht es bei der bundesweiten Aktion, an der sich der Landkreis Heidenheim nun schon zum siebten Mal beteiligt: Vom 10. bis zum 30. Juni sollten die Menschen in Stadt und Kreis Heidenheim möglichst viele Strecken und Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Alle, die sich an der Aktion angemeldet hatten, konnten jede Strecke und jeden gefahrenen Kilometer aufzeichnen, um am Ende zu ermitteln, wie viel insgesamt geradelt wurde, und wie der Landkreis und die Stadt damit im bundesweiten Vergleich stehen.

Man könne erneut auf eine hohe Zahl an motivierten Teilnehmern zurückblicken, sagte Kreiskämmerer Jürgen Eisele bei der Abschlussveranstaltung des diesjährigen Stadtradelns am Samstag bei der Stadtbibliothek. Die Gründe, öfter das Fahrrad zu nehmen, seien vielfältig: „Wer aufs Rad umsteigt, entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeuteln und tut auch seiner Gesundheit und Fitness noch was Gutes“, so Eisele.

Die Kombination all diese Vorzüge, gepaart mit der Wettbewerbskomponente, mache das Stadtradeln so aktiv. Auch in diesem Jahr hätten sich, wie erstmals 2023, alle Kommunen im Landkreis an der Aktion beteiligt, was Eisele zufolge sehr erfreulich sei.

Bei der Schlussveranstaltung des diesjährigen Stadtradelns wurden Teilnehmer geehrt. Das Team "Drei Mädels 60-70-90" legte in pro Kopf in drei Wochen 1496 Milometer zurück. Markus Brandhuber

Zweithöchste Teilnehmerzahl

Insgesamt haben sich in diesem Jahr 1788 aktive Radlerinnen und Radler am Stadtradeln beteiligt und dabei beinahe 418.000 Kilometer zurückgelegt. Im vergangenen Jahr war mit 1974 Teilnehmern und 500.558 Kilometern das bisher beste Ergebnis erzielt worden.

„Das sind in diesem Jahr rund 30.000 Kilometer mehr als die Distanz von der Erde zum Mond“, betonte Eisele. Die Zahl der zurückgelegten Fahrten lag bei 26.570. Insgesamt hatten sich 157 Teams aus Kommunen, Schulen, Unternehmen, Vereinen sowie Hobbyradlern angemeldet. Durch die erradelten Kilometer konnten Eisele zufolge knapp 70 Tonnen CO2 eingespart werden.

Allein in der Stadt Heidenheim nahmen 868 Radfahrerinnen und Radfahrer an der Aktion teil, wie Ralf Käpplinger, Radfahrexperte im Rathaus. Sie legten 191.387 Kilometer zurück. „Das heißt, sie sind 4,7mal am Äquator entlang um die Erde geradelt“ so Käpplinger. Dabei sparten die Teilnehmer 32 Tonnen CO2 ein. Unter den 157 Teams im Landkreis kamen 48 aus der Stadt Heidenheim.

In diesem Jahr rund 30.000 Kilometer – mehr als die Distanz von der Erde zum Mond.

Jürgen Eisele, Kreiskämmerer

„Die Leistung vieler Teilnehmer ist erstaunlich“, sagte Eisele: „Es gibt mehr als 50, die jeweils über 1000 Kilometer gefahren sind – pro Tag gerechnet wären das 50 Kilometer. Doch egal ob 1000 oder 10, für den Klimaschutz und das eigene Wohlbefinden lohnt sich jeder Kilometer.“

Aktivste Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden ausgezeichnet

Bei der Abschlussveranstaltung wurden auch die aktivsten Teilnehmer ausgezeichnet. Als beste Radlerin wurde Annelie Richter geehrt, die in den drei Wochen 2024 Kilometer auf dem Rad zurücklegte und somit in Stadt und Kreis an der Spitze lag. Bei den Männern legte in der Stadt Heidenheim Markus Westhäuser mit 1736 die meisten Kilometer zurück, landkreisweit war es Werner Danner mit 1890 Kilometern. Die meisten Fahrten auf dem Rad leisteten kreisweit Annelie Richter (168) und Ben Gerstenlauer (103).

Das Team mit den aktivsten Mitgliedern waren „Die drei Mädels 60-70-90“. Sie schafften pro Kopf 1496 Kilometer. Als aktivstes Team wurde der SV Mergelstetten ausgezeichnet, die Mitglieder schafften insgesamt 31.461 Kilometer. Das Team mit den meisten Mitgliedern (118) kam von Voith und das aktivste Schulteam war zugleich auch das größte: Das Werkgymnasium schaffte mit 89 Mitgliedern 12.749 Kilometer.

Landkreisweite Aktion

Seit dem vergangenen Jahr beteiligen sich alle Kommunen des Landkreises an der einmal im Jahr stattfindenden Fahrrad-Aktion. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises, der Stadt Heidenheim und des ADFC. Unterstützt wird es von der Initiative Radkultur des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg.

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