Zugeklebte Schaufenster und leere Ladenflächen fallen aktuell in den Schloss-Arkaden ins Auge. Im Erdgeschoss sind die beiden von der Firma Steingass betriebenen Modefilialen S. Oliver und Cecil seit Anfang Januar geschlossen. Seit voriger Woche haben zudem die Modelabels Jack & Jones und Vero Moda im Obergeschoss dauerhaft geschlossen.
Rechnet man kleinere Flächen hinzu, die mit Spiel und Aufenthalt belegt sind, dann gibt es so viele leer stehende Einzelläden wie noch nie in der Geschichte der Heidenheimer Schloss Arkaden. Doch das wird laut Centermanager Wolfgang Pins nicht mehr lange so bleiben.
Bauantrag bei der Stadt ist gestellt
Für die Flächen im Erdgeschoss zeichnet sich eine Nachfolge ab, auch wenn Pins aufgrund noch laufender Vertragsverhandlungen keinen Namen verraten möchte. Doch diese stünden kurz vor dem Abschluss. Das bestätigt auch Stephan Raida, Sprecher der Eigentümerfirma ITG in Düsseldorf, in deren Verantwortung die Vermietung liegt. Geplant ist, die beiden bisher getrennten Flächen zu einem Laden zusammenzulegen. Ein Bauantrag bei der Stadt sei gestellt.
„Es wird schon gewerkelt. Wir bereiten alles vor, was ohne Genehmigung gemacht werden kann“, sagt Raida. Deshalb wird aktuell am Boden gearbeitet. Aber erst vorige Woche seien die Vertragspartner vor Ort gewesen, um die Ausbaupläne zu besprechen, sagt Pins. Von den Besuchern werden diese Arbeiten kaum bemerkt, da die Schaufenster verhängt sind.
Mit wem verhandelt wird, verraten die Verantwortlichen nicht – mit dem Hinweis darauf, dass die finale Unterschrift noch fehle. Raida verrät nur so viel: „Wir haben den Mietvertrag mit Steingass schon vorfristig getrennt, weil wir zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem großen Filialisten in Verhandlung waren.“
Zeitplan für Neueröffnungen
Wann soll dieser einziehen? „So schnell wie möglich, es hängt davon ab, wie schnell die Genehmigungsbehörde ist.“ Der ideale Zeitpunkt für die Eröffnung wäre vier Wochen vor Ostern. Klappt das nicht mehr, wäre der Saisonwechsel im September eine Alternative. „Niemand eröffnet eine neue Fläche im Sommerloch“, so Raida.
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Beim Blick ein Stockwerk höher zeichnet sich noch keine Nachfolge ab. Man sei noch auf der Suche, doch sei hier noch nichts konkret, sagt Pins. Dafür zeichnet sich eine Neuvermietung für die kleine Eckladenfläche im Erdgeschoss ab. Der dort lange ansässige Kommunikationsladen ist in eine andere leer stehende Ladenfläche im Erdgeschoss umgezogen. Der neue Mieter müsse jetzt noch seinen Starttermin festlegen.
Ein „Männercafé“ als Zwischenlösung
Die Fläche ist aktuell nicht ungenutzt, sondern wurde bereits in der Vorweihnachtszeit zu einer Art Rückzugsort für all diejenigen umgewandelt, die keine Lust auf einen Einkaufsbummel haben oder eine Pause brauchen.
„Männercafé“ steht über dem Eingang. Anders als der „Männerhorts“ aus dem gleichnamigen Buch und Film, wo eine Gruppe Shoppingmüder heimlich im Heizungskeller eines Einkaufszentrums Zuflucht sucht, ist dieser Bereich ein ganz offizieller Rückzugsort: Ein Raum mit Fernseher, Dartscheibe, Chill-Zone und einer Klingel, die direkten Kontakt zum benachbarten Eiscafé herstellt, das auf Wunsch bewirtet.
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Laut Pins besteht hier kein Konsumzwang. Während die Männer im Film mit ihrer Versteckaktion irgendwann auffliegen, müssen sich Besucher hier keine Sorgen machen – sie sind ausdrücklich willkommen. Wer einfach nur sitzen, durchatmen oder der Bundesliga-Zusammenfassung frönen will, kann das hier völlig entspannt tun – ganz ohne Angst vor einer Räumung durch die Centerleitung.