Eine überraschende Personalie machte diese Woche die Runde: Der HSB trennt sich von Jürgen Maaßmann, Leiter der neuen Kindersportschule im HSB. Maaßmann hatte vor zehn Jahren die Kindersportschule innerhalb der TSG Giengen aufgebaut und geleitet. Im November folgte im Einvernehmen mit der TSG Giengen Maaßmanns Wechsel zum HSB. Ein Kooperationsvertrag wurde unterzeichnet: Der Sportbund übernahm das organisatorische Zepter für die Kindersportschule für beide Standorte und stellte Maßmann ein. Unklar ist nun, wie es mit der Kindersportschule in beiden Städten weitergehen wird.
Der diplomierte Sportlehrer war beim HSB schon zuvor kein Unbekannter: Maaßmann war bis voriges Jahr Trainer der HSB-Basketballherren, als aktiver Sportler ging er selbst lange Jahre als Basketball-Profi in der zweiten Liga auf Korbjagd.
HSB-Geschäftsführerin Silvia Ritz kündigt Lösung an
Zu den Hintergründen der Trennung will sich Silvia Ritz, seit Mitte Januar Geschäftsführerin des Heidenheimer Sportbunds (HSB), nicht äußern. Nur so viel: „Ab 1. April wird Herr Maaßmann nicht mehr für den HSB tätig sein.“ Die Eltern werden laut Silvia Ritz diese Woche noch informiert und die bis zum Start der Osterferien stattfindenden Kurse von anderen Trainern übernommen. „Nach den Osterferien haben wir dann eine Lösung“, ist sich Ritz sicher.
Nach den Osterferien haben wir dann eine Lösung
Silvia Ritz, Geschäftsführerin des HSB
Gespräche mit den Trainern und den Abteilungen dazu würden bereits geführt. Die Kooperation mit der TSG Giengen und der Aufbau der Sportschule wurde noch unter Ritz' Vorgänger Stefan Mau in die Wege geleitet, von dem sich der HSB jedoch zum Jahresende 2023 getrennt hatte. Unklar ist es nun, es mit der Kindersportschule in beiden Städten weitergehen wird.
Vorstand der TSG Giengen wusste von nichts
Der HSB hat die TSG Giengen mit der Entscheidung offenbar ohne Vorwarnung völlig überrascht. Wie TSG-Vorstandsmitglied Bernd Kluge berichtet, habe der Vorstand erst vorigen Freitag von Maaßmanns Kündigung erfahren. Mehr wüssten die Verantwortlichen bislang nicht: „Wir werden das Gespräch mit dem HSB-Vorstand suchen“, sagt Kluge und verweist auf die bestehende Kooperationsvereinbarung. „Wir sind gespannt, was man uns sagen wird und werden dann reagieren.“ Kluge betont jedoch auch, dass Kiss in Giengen gut gelaufen sei und die TSG Giengen das Angebot weiterführen wolle.
Kluge berichtet jedoch auch von personellen Engpässen, nachdem einer der Kiss-Sportlehrer wegen Umzugs nach Freiburg inzwischen weg ist. „Dass Maaßmann nun auch noch wegbricht, ist blöd“, nimmt Kluge kein Blatt vor den Mund. Maaßmann leitete vor allem die Kurse für die älteren Kinder in der Kindersportschule.
So reagiert Jürgen Maaßmann auf die Kündigung des HSB
Auch Maaßmann gibt sich von der Kündigung überrascht, die er vorigen Freitag, zwei Wochen vor Ende seiner sechsmonatigen Probezeit, ohne Kommentar erhalten habe. In Giengen seien die Kurse mit insgesamt 120 bis 130 Kindern voll belegt, in Heidenheim seien derzeit 50 Kinder an der Kindersportschule, rund 25 seien im Februar zudem zum Schnuppertraining gekommen. „Mir tut es vor allem leid um die Kinder“, sagt Maaßmann, der die Kiss-Eltern am Mittwoch über das Ende seiner Tätigkeit informiert und viele bedauernde Antworten erhalten hat.
Mir tut es vor allem leid um die Kinder
Jürgen Maaßmann
„Deine Nachricht hat mich geschockt. Ich verstehe nicht, warum man Dir kündigt, wenn eh Personalmangel da ist. Uns hat der Sportunterricht immer viel Freude gemacht!“, heißt es in einer der vielen Mails, die allesamt ähnlich klingen. Maaßmann findet es ebenso schade, dass der HSB nicht wenigstens mit der TSG Giengen das Gespräch gesucht hätte, zumal dort das Angebot schon seit Jahren etabliert sei. Vom Konzept der Kindersportschule sei er überzeugt, vor allem vom vielseitigen und pädagogischen Ansatz.
Wie geht es nun für Maaßmann weiter? Beim HSB hatte er nur eine Teilzeitstelle, einen zweiten Teilzeitjob hat er beim Basketballteam Alba Berlin als Leiter der Aus- und Fortbildung im Modellprojekt „Sport digital – mehr Bewegung im Quartier.“ Maaßmann ist zudem selbstständig als Personalcoach und berichtet, dass er bereits Anfragen von zwei anderen Kindersportschulen erhalten habe.
Von Krabbelmäuse bis Adler
Das Angebot der Kindersportschule-aktiv beim HSB richtet sich an alle Mädchen und Jungen im Alter von 6 Monaten bis 11 Jahren. Die Idee dahinter ist, Kinder individuell und an ihren Fähigkeiten orientiert an den Sport heranzuführen und ihnen Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Es dabei nicht nur um eine grundsätzliche Sportausbildung, sondern auch um das Vermitteln von sozialen Kompetenzen. Das Angebot ist sportartübergreifend. Die Gruppen heißen Baby-Power, Krabbelmäuse, Windelflitzer bei den jüngeren Kindern und Füchse, Panther, Adler bei den schon etwas älteren Kindern.