Kommentar

Heidenheims Busverkehr startet in die Zukunft

Der Heidenheimer Stadtbusverkehr funktioniert gut. Aber es geht noch mehr. Deshalb ist der Einstieg ins digitale Zeitalter ein wichtiger Schritt, findet HZ-Redakteur Michael Brendel.

Nicht jede Neuerung erschließt sich dem Bürger auf Anhieb. Was unter dem Oberbegriff Smart City daherkommt, mag als Beispiel dienen: Digitale Technologien, so beschreiben es Heidenheim und Aalen in ihrer gemeinsamen Strategie, sollen dazu beitragen, Städte effizienter, fortschrittlicher sowie umwelt- und ressourcenschonender zu gestalten.

Viele werden die Bewältigung ihres Lebens allerdings nicht maßgeblich vom Wissen darüber abhängig machen, welche Bodenfeuchte Sensoren gerade ermittelt haben, und wie viele Passanten in den vergangenen 24 Stunden durch die Georges-Levillain-Anlage gegangen sind. Vielmehr ist ein alltagsnäherer Mehrwert gefragt. Und ein solcher ist die Möglichkeit, an der Haltestelle per QR-Code darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, wann der nächste Bus kommt.

Das innerstädtische Heidenheimer Netz mit seinen wenigen Durchmesserlinien ist im Vergleich zu deutlich größeren Kommunen zwar äußerst überschaubar und erfahrungsgemäß auch weniger störanfällig. Nennenswerte Verspätungen stellen die Ausnahme dar. Unfälle, Defekte und Behinderungen durch Schneefall kann’s aber selbst im beschaulichen Heidenheim geben. Und dann zu wissen, dass der Anschluss eben mit Verzögerung kommt, kann durchaus beruhigend wirken.

Auf der anderen Seite ist mit dem jetzt angekündigten Einstieg ins Zeitalter digitaler Fahrgastinformationen ja noch längst nicht die Endstation erreicht. Im Gegenteil. Was darüber hinaus vorstellbar ist, zeigt ein Blick nach Mainz. Dort sind elektronische Anzeigetafeln, von denen sich die Abfahrtzeiten der nächsten Busse ablesen lassen, schon lange Standard. Mittlerweile ersetzen zudem immer mehr sogenannte Mobilitäts-Infosäulen die althergebrachten Haltestellenschilder.

An Touchscreens können dort fortlaufend aktualisierte Angaben zu Fahrplänen, Störungen, Preisen, Wetter und dergleichen abgerufen werden. Während im Zuge dessen nach und nach der Papierverbrauch sinken dürfte, steigt idealerweise die Zahl zufriedener ÖPNV-Nutzer. Und mit beidem wäre auch in Heidenheim der eingangs beschriebenen Strategie Genüge getan.

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