Kartenvorverkauf ab Montag

Heidenheims Opernfestspiele versprechen einen Sommer in fremden Welten

2024 wird die Heidenheimer Opernfestspiele 60 Jahre alt. Im Mittelpunkt der Spielzeit steht Puccinis "Madama Butterfly". Am Montag, 20. November, beginnt der Kartenvorverkauf. Alles, was man dazu wissen muss und was die Saison zu bieten hat:

Heidenheims Opernfestspiele versprechen einen Sommer in fremden Welten

60 Jahre Opernfestspiele. Nächstes Jahr ist es soweit. Und im Mittelpunkt der Spielzeit wird eine Oper stehen, die exakt doppelt so alt ist: Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“. Es wird also nach Japan gehen. Überhaupt haftet allen für 2024 anvisierten Handlungsorten der verschiedenen Festivalopern ganz auffällig nicht nur die Ferne, sondern sogar die Exotik an. „Fremde Welten“ lautet folgerichtig denn auch das Spielzeitmotto für den nächsten Opernsommer, für den, und das ist die wichtigste Nachricht für den Moment, am kommenden Montag der Kartenvorverkauf beginnt.

Drei Opern, sechs Konzerte, jede Menge Beiprogramm. All das und am Ende noch mehr steht auf dem Programm der Opernfestspiele. Los gehen wird’s am 10. Juni. Enden wird Heidenheims fünfte Jahreszeit am 28. Juli.

Die Opern

Auf dem Opernprogramm steht zunächst einmal, wie schon erwähnt, als Hauptproduktion und Mittelpunkt der Spielzeit, „Madama Butterly“. Giacomo Puccinis Abstecher nach Japan wurde 1904 uraufgeführt und wird 2024 deshalb 120 Jahre alt. Doch auch wenn bei Heidenheims Festspielen in 60 Jahren schon einiges zu erleben gewesen ist, so war doch nie „Madama Butterfly“ dabei, die tatsächlich zum allerersten Mal auf dem Spielplan im Rittersaal steht.

Sodann darf man sich die nächste Folge einer beliebten Fortsetzungsreihe mit frühen Verdi-Opern erwarten. Aufgerufen wird die wohl unbekannteste der unbekannten Arbeiten von Giuseppe Verdi: „Alzira“. Nie gehört? Macht nichts. Eben das wird man in Heidenheim nun nachholen können. Eine solche Chance ergibt sich nicht allzu oft. Und genau das ist, wie Heidenheims Kulturamtsleiter Matthias Jochner meint, was einen Festivalgedanken ausmacht. Oder ausmachen sollte. „Dass es nämlich möglich ist, sowohl den Event-Charakter mit einem Welthit wie ,Butterfly‘, als auch das vielleicht nie Gehörte wie eben ,Alzira‘ zusammen geboten zu bekommen."

Der Fußball

„Alzira“ spielt übrigens, wir haben uns das Motto „Fremde Welten“ gemerkt, man höre und staune: in Peru. Premiere ist am Donnerstag, 18. Juli. Die Premiere von „Madama Butterfly“ hingegen ist bereits am 4. Juli und deshalb eine Besonderheit an sich. Denn der 4. Juli wird ein Donnerstag sein. Und noch nie zuvor in der Geschichte der Festspiele hatte eine Hauptoper Premiere an einem Donnerstag, also gewissermaßen mitten in der Woche.

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Das kann nur einen Grund haben: Fußball, genau. Um der Gefahr eines lärmenden Autokorsos aus dem Weg zu gehen, haben die Opernfestspieler die Premiere auf einen garantiert spielfreien Tag der Europameisterschaften gelegt. Sechs weitere Vorstellungen von „Madama Butterfly“ werden diesem Auftakt folgen.

Die Wiederholung

Schon abgespielt sein wird zu diesem Zeitpunkt die Junge Oper der Saison 2024. Und das wird noch einmal die sein, mit der bereits im Sommer 2023 große Erfolge gefeiert wurden: „Der Zauberer von Oz“. Auch diese Geschichte tummelt sich durchaus in fremden Welten. Denn wer hierzulande kennt schon Kansas, wo das Abenteuer beginnt; mal ganz zu schweigen vom Lande Oz. Die Vorstellungen nächstes Jahr (Premiere am 19. Juni) bescheren dreizehn weitere Möglichkeiten, sich das alles, ob erstmals oder nochmals, anzuschauen. Es lohnt sich.

Auch das angekündigte Konzertprogramm zeugt davon, dass Festpieldirektor Marcus Bosch („Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich schon jetzt auf diese Festspiele freue“) seine Absicht, die Festspiele noch stärker zu profilieren, nicht aus den Augen verliert. Und davon kündet keineswegs nur das Eröffnungskonzert am 10. Juni mit dem Dresdner Festspielorchester, das einen weiteren Schritt hin zu dem markiert, was Bosch ebenfalls vorschwebt: „Ich würde Heidenheim, die Stadt der Cappella Aquileia, mit der Hilfe von Sponsoren und bei gleichzeitigem finanziellen Entgegenkommen der Ensembles gern zum Treffpunkt der Freien Orchester machen, um hier noch mehr internationale Qualität aufzurufen.“

Die Konzerte

Das Galakonzert mit der Cappella am 21. Juli lockt unter anderem mit Antonín Dvořáks Neunter, gleich zweimal (25. und 28. Juli) wird unter dem Motto „Fernweh“ die „Last Night“ mit Operetten-Ohrwürmern etwa aus der Feder von Franz Lehárs „Land des Lächelns“ oder Paul Abrahams duftstarker „Blume von Hawaii“ locken. Der Festspielchor aus Brünn gestaltet sein Konzert in der Pauluskirche (11. Juli), und die NDR-Bigband (9. Juli) schaut auch mal wieder vorbei.

Selbstverständlich finden sich auch im kommenden Jahr Programmpunkte wie der „Blaue Abend“, die Schlossbergtafel, das „Quartett der Kritiker“ oder die Jazzfrühstücke. Eine Geburtstagsparty im Kunstmuseum ist ebenfalls vorgesehen. Und selbstverständlich werden wir an dieser oder an anderer Stelle im Blatt noch tiefer auf Details wie Solisten, Programm oder Ensembles der verschiedenen Veranstaltungen eingehen.

Eintrittskarten gibt's im Pressehaus

Eintrittskarten für sämtliche Opernvorstellungen, Konzerte und sonstige Veranstaltungen der Heidenheimer Opernfestspiele 2023 sind ab Montag, 20. November, im Ticketshop des Pressehauses erhältlich.