Unter uns

Heidenheims Radverkehr braucht Unterstützung

Wenn man Menschen zum Radfahren bewegen will, muss man dafür etwas tun. Manches geht schon mit einfachen Mitteln, meint Silja Kummer von der HZ-Redaktionsleitung.

Die Sommerzeit liegt hinter uns, das hat uns das Wetter spätestens am Montag deutlich gemacht. Bei vielen war der Sommer auch Reisezeit, und man bringt ja neben Erholung manchmal auch Erkenntnisse mit aus dem Urlaub. Zum Beispiel, dass andere Städte den Radverkehr deutlich mehr fördern als dies in Heidenheim der Fall ist.

Natürlich kann man sich darüber streiten, ob dort zuerst viel Fahrradverkehr da war und man sich dann dazu entschlossen hat, dem Rechnung zu tragen, oder ob umgekehrt bessere Bedingungen im Straßenverkehr mehr Menschen dazu bewegen, aufs Rad umzusteigen. Dass in Heidenheim Radfahren schwieriger ist als beispielsweise in den Niederlanden oder in Dänemark, wo es weniger oder gar keine Hügel gibt, ist allerdings kein Argument mehr, seit es E-Bikes gibt. Damit kommt jeder den Berg hoch, auch wenn die Kondition nicht für die Tour de France reicht.

Aber wenn es Fahrradgaragen in Einkaufszentren gibt, Fahrradwege breit und sicher vom Autoverkehr abgegrenzt sind oder Straßen komplett für den Autoverkehr gesperrt und nur Fußgängern und Radfahrern überlassen werden, fühlt man sich als Radfahrer nicht nur sicherer, sondern auch erwünscht. Das ist in Heidenheim nun wirklich nicht der Fall. Seine Zufriedenheit (oder Unzufriedenheit) mit dem Radverkehr in Heidenheim kann man noch bis Ende November beim Fahrradklima-Test des ADFC äußern, was allen, die gerne mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind, zu raten ist.

Eine Garage für Fahrräder im Einkaufszentrum: das gibt es beispielsweise in Kopenhagen. Foto: Silja Kummer

Ein deutlich positives Signal für alle, die sich gerne im Wasser bewegen, gibt es in Giengen: Dort wird jetzt das Hallenbad unter der Walter-Schmid-Halle komplett saniert. Dass eine Gemeinde in so ein Projekt fünf Millionen Euro investiert, kann man gar nicht genug loben. Sicherlich ist das Giengener Hallenbad kein moderner Badetempel, es gibt weder Rutschen noch eine Saunalandschaft und nicht einmal ein Kinderplanschbecken. Aber man kann dort schwimmen lernen und Sportunterricht abhalten, und für viele Menschen ist es wohltuend, sich wohnortnah ein paar Runden im Wasser bewegen zu können.

Dass es auch anders laufen kann, sieht man am Beispiel Niederstotzingens, wo das wesentlich attraktivere Freizeitbad Lonido schon vor mehr als zehn Jahren geschlossen wurde. Gleichzeitig hatte der Niederstotzinger Gemeinderat damals auch das Projekt Archäopark gestoppt – das dann 2013 doch verwirklicht wurde und heute bedauerlicherweise auch zu ist.

Ein schönes Wochenende!