Leserbrief

Heidenheims Stadtverwaltung braucht keine internen Machtkämpfe

Leserbrief zu Differenzen an der Heidenheimer Rathausspitze:

Seit fast sieben Jahren ist Simone Maiwald als Bürgermeisterin in Heidenheim tätig. In dieser Zeit sind keine größeren Unstimmigkeiten mit anderen Stellen oder Vorgesetzten bekannt geworden. Nun jedoch gibt es massive Spannungen zwischen ihr und Oberbürgermeister Michael Salomo. Er ist erst seit August 2021 im Amt. Bereits in seiner vorherigen Position als Bürgermeister von Haßmersheim gab es anscheinend erhebliche politische Spannungen. Dort warf man ihm mangelnde Transparenz und fehlendes Gespür für die Bedürfnisse der Gemeinde vor. Nun erleben wir in Heidenheim eine ähnliche Entwicklung: Konflikte innerhalb der Verwaltung, eine angespannte Stimmung im Rathaus, ausbleibende Mitarbeiterbefragungen.

Die Differenzen sind dem Gemeinderat bekannt, doch weder eine Lösung noch ein aktives Vorgehen sind erkennbar. Welches Ziel verfolgt der OB mit diesem Verhalten? Es ist inakzeptabel, dass eine erfahrene Bürgermeisterin systematisch ausgebremst wird. Herr Salomo muss endlich umdenken und sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit einlassen. Seine Amtszeit läuft noch bis 2029 – eine bedrückend lange Zeit für das Rathaus und seine Mitarbeiter, wenn dieser Führungsstil so weitergeht.

Statt sich um ein gutes Miteinander zu bemühen, schafft Herr Salomo neue, teure Stellen. Warum braucht der OB von Heidenheim zwei persönliche Referenten, während der OB der Landeshauptstadt Stuttgart mit nur einem auskommt? Warum musste ein Gutachten erstellt werden, um diese zweite Stelle zu begründen, und wer finanziert das Ganze? Müssen wir Heidenheimer wirklich erst aus der Zeitung erfahren, dass im Rathaus ein Klima der Angst herrscht? Warum tritt Herr Salomo seinen Mitarbeitern gegenüber autoritär auf und blockiert eine dringend notwendige Mitarbeiterbefragung? Besonders alarmierend ist die ersatzlose Absage der Bereichsleiterbesprechungen – eine zentrale Aufgabe, die für eine funktionierende Verwaltung unerlässlich ist. Warum verweigert Herr Salomo den Dialog mit seinen Führungskräften? Und warum scheint es ihm so schwerzufallen, andere Meinungen zu akzeptieren und konstruktive Diskussionen auf Augenhöhe zu führen?

Heidenheim verdient eine Verwaltung, die auf Zusammenarbeit, Transparenz und Vertrauen setzt – nicht auf interne Machtkämpfe. Wenn diese Situation nicht besser wird, gefährdet sie nicht nur das Arbeitsklima, sondern auch das Vertrauen der Bürger in ihre Stadtverwaltung.
Ute Ludwig, Heidenheim