Heidenheim ist keine Reise wert. Die Tatsache, dass Heidenheim außer ein paar wenigen Anlaufstellen weder für Heidenheimer noch für Besucher von auswärts etwas Stadtschönheit bietet, ist traurig. Um dringende Termine oder Dinge zu erledigen, mag Mann oder Frau gezwungenermaßen die Innenstadt aufsuchen. Freiwillig jedoch mag sich niemand aufraffen. Immerzu wird geworben „unsere Stadt soll schöner werden“, aber meine Vermutung ist eher, dass Heidenheim im landesweiten Wettbewerb als hässlichste Stadt den 1. Platz ergattert.
Angefangen von unserem Rathaus, das zu Bauzeiten schon als geschmackloser Zeigefinger in die Luft ragte, und das nach der Renovierung sicher auch nicht attraktiver wird, über die Betonabgrenzung am Jaekle-Platz (wo mit den übergroßen Blumentöpfen sicher auch eine Absicherung für Fußgänger geschaffen werden könnte) und die trostlose Fußgängerzone mit leeren Ladeneinheiten (die leider auf die zu hohen Ladenmieten schließen lassen) bis zu Cafébars, deren Außenbestuhlung, bzw. Außenbewirtschaftung, provisorisch gehalten wird, weil ja eine unvorhergesehene Auflage kommen könnte, die sie zwingt, diese umgehend abzubauen, da der Platz zum Durchgehen oder die Lärmbelästigung den Stadtvätern oder Anwohnern ins Auge sticht.
An jeder Ecke gibt es Barbershops und Döner- bzw. Pizzabuden, außerdem eine Flaniermeile mit einigen Optikern und Bekleidungsgeschäfte mit oft langweiliger Mode aus Restbeständen oder vom Vorjahr. Dazu schließen jetzt wieder alteingesessene Geschäfte. Was wäre, wenn stattdessen ein Jugendcafé mit Musik, alkoholfreien Getränken und vielleicht Eisverkauf, ein Spielzeuggeschäft, ein Geschäft für täglichen Bedarf, z. B. Frotteewaren, Kurzwaren, Stoffe, Obst, Gemüse ein Wiener Kaffeehaus, eine Möglichkeit zum Mittagessen (mal deftige, schwäbische Hausmannskost zu vernünftigen Preisen) und gemütliche Sitzoasen mit Grün drumrum in der Fußgängerzone angesiedelt werden würden?
Das Elmar-Doch-Haus kann ich mir nicht gutgehend vorstellen, da die Miete entsprechend hoch angesetzt wird und der Mieter seine Preise ins Unendliche erhöhen wird, um die Kosten zu decken. Außerdem fehlen Parkplätze. Unsere Jugendlichen halten sich anderweitig auf und langweilen sich bei so wenig Angebot. Ältere Herrschaften können sich nicht ausreichend hinsetzen und ausruhen, und ich selbst fühle mich, als säße ich an einem Bahnhof. Abends möchte sich niemand so gerne dort aufhalten, es ist zu einsam in der Innenstadt. Und selbst eingefleischte FCH-Fans von außerhalb übernachten mittlerweile in Aalen, weil es in Heidenheim öde, ungemütlich und langweilig ist. Ich sehe dunkelschwarz für die Zukunft von Heidenheim.
Suzane Neumaier, Heidenheim