In Ostwürttemberg sollen neue Vorranggebiete für Windenergieanlagen ausgewiesen werden. Zuständig ist hierfür der Regionalverband Ostwürttemberg. Bereits jetzt sind 1,5 Prozent der Fläche in der Region Ostwürttemberg für Windenergie vorgesehen. Damit Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral werden kann, wie es der aktuelle Koalitionsvertrag „Jetzt für morgen“ vorsieht, sind die zwölf Regionalverbände in Baden-Württemberg dazu verpflichtet, bis 30. September 2025 zwei Prozent der Regionsfläche für erneuerbare Energien auszuweisen. 1,8 Prozent sollen hier auf Windenergie, 0,2 Prozent auf Freiflächen-PV entfallen.
Informationsveranstaltung am 8. Mai im Heidenheimer Konzerthaus
In Ostwürttemberg sollen jetzt weitere 2,1 Prozent der Fläche, verteilt auf 30 neue Gebiete, viele als Ergänzung zu Bestandsgebieten, für Windenergie ausgewiesen werden. Die Planung geht jetzt in die erste Anhörung, am 6. Mai startet die Öffentlichkeitsbeteiligung. In Heidenheim findet dazu am Mittwoch, 8. Mai, um 18 Uhr im Konzerthaus eine Bürgerinformationsveranstaltung statt.
Wesentliche Planungsgrundlagen sind die Windhöffigkeit (durchschnittliches Windaufkommen), Natur- und Artenschutz sowie der Siedlungsabstand. Hier hat sich die Verbandsversammlung auf einen Siedlungsabstand von grundsätzlich 1.000 Meter verständigt. Dem ersten Anhörungsentwurf liegt bereits eine umfassende Abstimmung mit allen 53 Kommunen der Region zugrunde. Darüber hinaus hat der Regionalverband für all seine Kommunen und Gremienmitglieder Regionalkonferenzen sowie eine Bustour zu den geplanten Gebieten veranstaltet.
Im Landkreis Heidenheim geht es um folgende Gebiete, die für Windenergieanlagen ausgewiesen werden sollen. Dies bedeutet nicht, dass dort Windenergieanlagen gebaut werden, sondern nur, dass der Bau möglich ist:
Königsbronn und Oberkochen: Ca. 53 Hektar sollen als Erweiterung bestehender Vorrangflächen ausgewiesen werden, ein Nachweis für die Wirtschaftlichkeit der Windenergienutzung in diesem Gebiet liegt vor.
Herbrechtingen: Das 102 Hektar große Gebiet liegt westlich von Herbrechtingen und Bolheim, östlich vom Ugenhof.
Steinheim: 89 Hektar südwestlich von Gnannenweiler, nördlich von Söhnstetten und östlich von Böhmenkirch, das Gebiet grenzt westlich an das bestehende Vorranggebiet Gnannenweiler. Außerdem geht es um 24 Hektar zwischen Erpfenhausen und Küpfendorf.
Gussenstadt: Es handelt sich um die Erweiterung einer bestehenden Vorrangfläche nördlich von Gussenstadt, südwestlich von Söhnstetten und südöstlich von Böhmenkirch, die rund 70 Hektar groß ist. Rund 36 Hektar sollen neu ausgewiesen werden nordöstlich von Gussenstadt, südlich von Söhnstetten und nordwestlich von Heuchstetten.
Sontheim/Brenz: Im Wald zwischen Sontheim und Bergenweiler geht es um ein 391 Hektar großes Gebiet, bei dem die Betroffenheit des Kulturdenkmals Unesco-Welterbe im Lonetal zu prüfen wäre.
Hermaringen: Hier geht es um 125 Hektar östlich von Hermaringen und südwestlich von Sachsenhausen.
Giengen: 109 Hektar sollen nördlich von Giengen und südlich von Oggenhausen an der A7 als Vorranggebiet ausgewiesen werden.
Dischingen: 33 Hektar östlich von Dischingen, südlich von Dunstelkingen, nordöstlich von Trugenhofen und nördlich von Reistingen sollen Vorrangfläche werden. Hier würde ein großer, ruhiger, unzerschnittener Raum beeinträchtigt werden. Zudem sollen zwischen Dischingen und Nattheim 211 Hektar für Windräder ausgewiesen werden.
Nattheim: Die bestehenden Vorrangflächen nordwestlich von Nattheim und südwestlich von Kleinkuchen sollen um 146 Hektar erweitert werden, wobei der durch das Möhntal verlaufende Korridor freigehalten werden muss.
Heidenheim: 98 Hektar zwischen Niesitz, Nietheim und Großkuchen links und rechts der Autobahn sollen als Vorrangfläche ausgewiesen werden.
Gerstetten: Im Waldgebiet Schönbühl zwischen Rüblinger Hof, Erpfenhausen, Ugenhof und Küpfendorf soll eine 267 Hektar große Fläche als Vorranggebiet ausgewiesen werden.
Königsbronn: Die Vorrangfläche östlich von Ochsenberg soll um 38 Hektar erweitert werden.
Nähere Infos über die geplanten Gebiete
Vom 6. Mai bis 30. Juni haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zu äußern. Parallel dazu finden Bürgerinformationsveranstaltungen statt, dabei geht es um die allgemeine Planung, den technischen Standard von Windenergieanlagen sowie über einzelne in der jeweiligen Raumschaft geplante Gebiete. Die Veranstaltung in Heidenheim am Mittwoch, 8. Mai, findet um 18 Uhr im Konzerthaus statt. Um Anmeldung zu den Bürgerinformationsveranstaltungen wird gebeten. Anmeldeformular, Beteiligungstool und weitere Infos unter www.ostwuerttemberg.org