Es gibt Probleme, die echte Probleme sind und nur schwer lösbar. Zum Beispiel der Ärztemangel auf dem Land. Und es gibt Probleme, die gäbe es gar nicht, wenn sich mehr Menschen einfach rücksichtsvoller verhalten würden. Zu Letzteren gehört die Sache mit liegengelassenen Hundehaufen. Oder aber die Tatsache, dass im Eselsburger Tal auf der Natur herumgetrampelt wird. Oder auch, dass die Anwohner im Schnaitheimer Hagen mehr Verkehr ertragen müssen als nötig. Aber der Reihe nach.
In Giengen hat man sich – zum Glück – dagegen entschieden, eine DNA-Datenbank für Hunde aufzubauen. Was für ein Irrsinn wäre das auch gewesen und was für eine Vergeudung von Steuergeldern. Um es klar zu sagen: Haufen liegenzulassen, geht gar nicht. Das ist rücksichtslos und widerlich. Noch dazu, wo es Hundebesitzern seit Jahren immer einfacher gemacht wird, sie mitzunehmen. Es gibt so viele Hundekotbeutelspender und selbst Discounter bieten die Tüten für wenig Geld an. Man kann sogar kleine Taschen an die Hundeleine machen, mit denen man die Tütenrolle immer dabei hat. Man muss das aber wollen. Am mangelnden Willen hätte auch keine teure DNA-Datenbank als Abschreckung etwas geändert.
Eine „Scheißegal-Haltung“, die offenbar immer mehr Menschen umfasst, beobachten Mitglieder der Bergwacht und Naturschutzwarte auch im Eselsburger Tal. Dort werden Pfade durch die geschützten Wiesen und Wälder getrampelt und somit Pflanzen und Tiere geschädigt. Warum? Man geht doch dorthin, gerade um diese Natur zu erleben. Das derzeit so in Mode befindliche Lebenskonzept der Achtsamkeit findet offenbar eher auf Instagram statt als im echten Leben.
Und zu guter Letzt: Dass der Hagen eine so verwinkelte Gegend ist, daran lässt sich nichts ändern. Die Menschen dort leiden aber unter einem Durchgangsverkehr auf der Steigstraße, der zum großen Teil vermeidbar ist. Denn: Die meisten, die dort fahren, fahren dort, weil es eine nette Abkürzung ist. Ihnen sei gesagt: Es gibt andere Wege, um zur Landstraße Richtung Zanger Kreisel zu kommen. Das ist zwar ein wenig unkomfortabler, doch man täte den Anwohnern einen Gefallen. Um das zu erkennen, braucht es allerdings auch hier das Bewusstsein, dass man selbst etwas beitragen kann, indem man seine eigene Bequemlichkeit mal nicht vorn anstellt. Versuchen wir es alle öfter. Schönes Wochenende!