Gegen Abwanderung ins Ausland

Arbeitsplätze erhalten, statt verlagern: IG Metall plant Kundgebung am Samstag in Heidenheim

Die IG Metall Heidenheim fordert die Unternehmen im Landkreis Heidenheim auf, den Strukturwandel an den Standorten zu gestalten, anstatt Arbeitsplätze abzubauen bzw. zu verlagern. Die Gewerkschaft plant hierzu am Samstag, 26. Oktober, eine Kundgebung in Heidenheim.

Mit Sorge betrachtet der Ortsvorstand der IG Metall Heidenheim laut dessen Erstem Bevollmächtigten, Tobias Bucher, die Entwicklung vieler im Landkreis Heidenheim ansässigen Unternehmen. Die anhaltend schwierige konjunkturelle Lage und damit einhergehende Absatzprobleme führen dazu, dass einige Unternehmen in Kurzarbeit sind.

Ebenfalls habe die IG Metall Kenntnis davon, dass Unternehmen auf der Suche nach Investoren seien, um sich zukunftssicher aufzustellen, so Bucher: „Andere Unternehmen haben angekündigt, Produktionen komplett oder teilweise ins Ausland verlagern zu wollen, und dies, obwohl es sehr wohl Alternativen am bestehenden Standort dazu gibt.“

Aufgrund dieser Sorge um die Existenz vieler Familien und der Infrastruktur der Region, wird die IG Metall Heidenheim am Samstag, 26. Oktober, beginnend um 10.30 Uhr, eine Kundgebung auf dem Michael-Rogowski-Platz/Rathausplatz in Heidenheim abhalten.

Für den Arbeitsplatzerhalt sind Investitionen nötig

Die IG Metall Heidenheim vertritt circa 11.000 Mitglieder in den Industrie- und Handwerksbetrieben in Heidenheim. Diese haben die Erwartung, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben und das Management gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern die Weichen für eine erfolgreiche Bewältigung des Strukturwandels für eine erfolgreiche Zukunft stellt.

„Möglich ist dies nur, wenn sich die Unternehmen zum Standort bekennen und bereit sind, in Infrastruktur, Maschinen, Technologien, Mitarbeiter und deren (Weiter-)Qualifizierung zu investieren. Viele Unternehmen stellen sich dieser Verantwortung nicht und reagieren mit Verlagerungsplänen und (Teil-)Schließungen. Dies werden wir nicht stillschweigend hinnehmen, und wir werden uns wehren“, sagt Tobias Bucher.

Weiter forderten die IG Metall und DGB-Gewerkschaften seit einigen Jahren, dass die Bundesregierung ein Konjunkturpaket schnüre, das zum einen die Wirtschaft ankurbele und zum anderen den Verbleib beziehungsweise die Neuansiedlung von Unternehmen in Deutschland attraktiv mache. „Dies ist jetzt zwingend erforderlich und wichtiger denn je“, so der Bevollmächtigte der IG Metall Heidenheim.

Betriebsräte betroffener Betriebe sprechen bei der Kundgebung

Als Redner der Kundgebung kommen die IG Metall-Bezirksleiterin für den Bezirk Baden-Württemberg, Barbara Resch, Vertreter aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, wie auch Betriebsräte aus betroffenen Betrieben. Umrahmt wird die Kundgebung musikalisch vom „Unterbrechersyndikat“ um Dr. Rolf Siedler.

„Wir möchten ein starkes Zeichen setzen für den Erhalt unserer Industriearbeitsplätze im Landkreis Heidenheim. Um ein starkes Zeichen zu setzen, müssen wir viele sein und freuen uns auf eine große Anzahl an Teilnehmern“, so Tobias Bucher.

Es ist wichtig, dass sich Beschäftigte aus allen Branchen beteiligen.

Anton Eugen Schmid, Verdi-Gewerkschaftssekretär

Auch der SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende von SPD-Landtagsfraktion und Landespartei Andreas Stoch unterstützt den Aktionstag der IG Metall am 26. Oktober: „Wir erleben derzeit einen schlimmen Trend in unserer Region und im gesamten Land, der zu Lasten der Produktion und vieler wertvoller Arbeitsplätze geht. Dabei wissen wir, dass gerade die hohe Wertschöpfung in der Produktion den Südwesten wohlhabend gemacht hat und gerade die hohe Dichte an produzierenden Betrieben in unserer Region zu einer großen Zahl hoch qualifizierter Fachkräfte geführt hat. Diese müssen wir erhalten. Das ist entscheidend für die Zukunft unseres Standorts sowie für das ganze Land.“

Anton Eugen Schmid, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Verdi ergänzt: „Gehen Industriearbeitsplätze und damit die Kaufkraft in der Region verloren, hat dies auch Auswirkungen auf den Handel, Dienstleistungen und kommunale Einrichtungen wie Kitas oder auch Krankenhaus und Pflegeheime. Daher ist es wichtig, dass sich auch Beschäftigte aus allen Branchen beteiligen.“