Zum Tod von Volker Spellenberg: Immer für andere engagiert
Es gibt Texte, die man als Journalistin nicht schreiben möchte – und dieser gehört dazu. Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Volker Spellenberg erschüttert alle, die ihn kannten, weil er so ein offener, empathischer und engagierter Mensch war. Einer, der sich immer für andere eingesetzt hat, dem nie etwas zu viel war und der nie nein gesagt hat, wenn er um Hilfe gebeten wurde. Ein Unterstützer, Wegbegleiter und Organisator, auf den man sich immer verlassen konnte. Ein humorvoller Mensch, dessen Lachen man nie vergessen wird, wenn man es einmal gehört hat. Und gelacht hat er viel und gerne.
Der 56-Jährige, von allen “Spelle” genannt, ist in Ochsenberg aufgewachsen und hat sich schon früh in der evangelischen Jugendarbeit engagiert. Viele junge Menschen hat er von der Konfirmation bis zum Erwachsenenalter in Jugendgruppen und bei Ferienfreizeiten begleitet, und für viele war er prägend als Vorbild und Orientierung beim Heranwachsen. Beruflich hat sich Volker Spellenberg nach dem Abitur zunächst einem praktischen Beruf zugewandt und eine Ausbildung zum Drucker absolviert. Viele Jahre arbeitete er anschließend in der Druckerei Loewe in Königsbronn. Nebenbei war er schon früh auf dem Gebiet der Musik tätig: Als Veranstalter von Konzerten, Manager von lokalen Bands, DJ und schon bald auch als Musikkritiker zunächst für die Heidenheimer Neue Presse, später für die Heidenheimer Zeitung. Für „seine“ Bands organisierte er Auftritte und Touren, war beispielsweise kurz nach der Öffnung der Mauer schon mit „Death in Action“ in der früheren DDR unterwegs.
Kultur fürs K2
Von 2002 bis 2004 war er Geschäftsführer der alternativen Diskothek K2 über dem Heidenheimer Stattgarten. Dort konnte er seine vielen Kontakte in die Musikszene und sein Wissen ins Kulturprogramm einbringen. Auf die Beine gestellt hat er aber nebenher auch noch andere Veranstaltungen, beispielsweise die Giengener Musiknacht in Zusammenarbeit mit Jugendhaus-Leiter Arno Koch, mit dem er Jahre zuvor auch schon beim legendären Nachwuchsfestival für lokale Bands und vielen anderen Konzerten zusammengearbeitet hatte.
2004 hat Volker Spellenberg geheiratet und wurde Vater eines Sohnes. Mit dieser neuen Verantwortung wuchs auch bald sein Interesse für die Pädagogik für Maria Montessori. Als Vorsitzender des Montessori-Vereins bereitete er maßgeblich mit den Weg dafür, dass ab 2009 der Montessori-Zug an der Mittelrainschule etabliert werden konnte.
Beruflich ging es für Volker Spellenberg später nochmal in eine ganz andere Richtung: Er schulte ab 2008 zum Fachlehrer um und arbeitete als Pädagoge, zuletzt an der Pistorius-Schule in Herbrechtingen. Auch hier ging sein Engagement schon bald über das Notwendige hinaus und er wurde Vorsitzender der Lehrergewerkschaft GEW, später auch Kreisvorsitzender des DGB. Sein Arbeitsplatz war zuletzt im staatlichen Schulamt in Göppingen, wo er als Vorsitzender der Personalräte tätig war.
Aktuell war er wieder für eine gute Sache hochengagiert: Zugunsten des Vereins Heidenheim für Ukraine soll am 11. August ein Festival mit mehreren hiesigen und ukrainischen Bands in Giengen vor dem Rathaus stattfinden. Organisator war Volker Spellenberg, der auch bei diesem Projekt nicht nein gesagt hat, als er um Unterstützung gebeten wurde.