Auch im zweiten Monat des Jahres gab es in der Region einen leichten Anstieg an Arbeitslosen zu verzeichnen. Die nackten Zahlen scheinen auf weitgehenden Stillstand hinzudeuten – analog zur viel zitierten Konjunkturflaute. Beim genaueren Hinsehen zeigt sich jedoch die Dynamik des Geschehens: 631 Personen konnten im Februar in Ostwürttemberg ihre Arbeitslosigkeit beenden, indem sie eine Beschäftigung aufnahmen. Das waren 36 mehr als im Januar. Gleichzeitig verloren 975 Personen ihren Arbeitsplatz, 275 weniger als im vorangegangenen Monat.
Unterm Strich steht ein nicht saisonüblicher Anstieg, der maßgeblich jüngere und ausländische Personen betrifft. Claudia Prusik, Chefin der Aalener Arbeitsagentur, schildert, wie sich dieser Vorgang aus ihrer Warte erklären lässt: Zum einen sieht sie darin einen „Hinweis auf die schwächelnde Konjunktur, da die jüngeren und die sozusagen nicht formal qualifizierten Personen meist zuerst freigesetzt werden“. Als Beleg dafür kann gelten, dass die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen von 2,6 auf 2,9 Prozent gestiegen ist.
!function(e,n,i,s){var d="InfogramEmbeds";var o=e.getElementsByTagName(n)[0];if(window[d]&&window[d].initialized)window[d].process&&window[d].process();else if(!e.getElementById(i)){var r=e.createElement(n);r.async=1,r.id=i,r.src=s,o.parentNode.insertBefore(r,o)}}(document,"script","infogram-async","https://e.infogram.com/js/dist/embed-loader-min.js");Geflüchtete melden sich arbeitslos
Zum anderen enden nach und nach Integrationskurse Geflüchteter, sodass sich diese nun arbeitslos melden. Sie könnten, sofern sie eine Beschäftigung finden, in begleitenden Berufssprachkursen ihre bereits erworbenen Kenntnisse erweitern, so Prusik. Gleichzeitig betont die Agenturchefin, die Firmen in der Region versuchten trotz vielfältiger Herausforderungen „nicht nur weitestgehend, ihr Personal im Unternehmen zu halten, sondern melden weiterhin auch ein hohes Potenzial an offenen Stellen“.
Die Bevölkerungszahl wachse zwar leicht, sagt Prusik, allerdings erreichten die geburtenstarken Jahrgänge nun das Rentenalter. Folglich gelte es, unabhängig von Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit so viele Arbeits- und Fachkräfte als möglich zu mobilisieren, denn ohne sie investierten die Betriebe nicht, „und das würde unserem Wirtschaftsstandort schaden“.
Mehr Langzeitarbeitslose
Ende Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 10.287 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 248 mehr als im Januar und 1429 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3750 (Januar: 3631) in Heidenheim gemeldet. In Schwäbisch Gmünd waren es 3271 (3151), in Aalen 2063 (2041), in Bopfingen 622 (654), in Ellwangen 581 (562). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind, legte um 16 auf 3143 zu. Das entspricht einer Quote von 30,6 Prozent.
Die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Arbeitslosenquote wuchs in Ostwürttemberg von 3,9 auf 4,0 Prozent. In Heidenheim stieg sie von 4,8 auf 5,0, in Schwäbisch Gmünd von 4,2 auf 4,3, in Ellwangen von 2,2 auf 2,3 Prozent. Unverändert blieb sie in Aalen mit 3,2 Prozent, während sie in Bopfingen von 4,4 auf 4,2 Prozent zurückging.
Lebenslanges Lernen im Blick
Vergangenes Jahr fanden erstmals die Weiterbildungstage Ostwürttemberg statt. Dabei legten die Agentur für Arbeit, die Jobcenter und die regionalen Weiterbildungsträger das Augenmerk auf den Aspekt des lebenslangen Lernens. Auch heuer gibt es solche Veranstaltungen, jeweils im Gebäude der Arbeitsagentur: am 11. Juli in Aalen, am 18. Juli in Heidenheim.
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