Es ist jeden Montag das gleiche Ritual: Am frühen Abend läuft eine Gruppe mit Trommeln und Transparenten durch die Heidenheimer Innenstadt. Während in den meisten anderen Städten die während der Corona-Pandemie aus Protest gegen die Maßnahmen entstandenen „Montagsspaziergänge“ längst Geschichte sind, treffen sich in Heidenheim immer noch Menschen, um zu demonstrieren.
Wogegen oder wofür ist dabei nicht so deutlich zu erkennen, zu unterschiedlich sind die Transparente.
Eskortiert werden die gut drei Dutzend „Spaziergänger“, die auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, von der Polizei.
„Die Montagsdemonstrationen finden nach wie vor unangemeldet statt. Wäre die Demonstration angemeldet, gäbe es wie üblich ein Kooperationsgespräch mit den Veranstaltenden um sicherzustellen, dass Rettungswege allzeit genutzt werden können und keine anderen Veranstaltungen gestört werden“, heißt es von der städtischen Pressestelle auf die Frage, warum noch immer Straßen gesperrt werden müssen. Das Demonstrationsrecht ziele darauf ab, Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Warum werden die Demos von der Polizei begleitet?
Polizisten geleiten die Spaziergänger nach wie vor durch die Stadt. Die HZ hatte dazu in der Vergangenheit schon mehrfach bei der Polizei angefragt, warum dies so sei. Die Begründung lautet: damit ihnen und anderen nichts passiert. Dass der Protestzug nicht angemeldet ist, spielt für die Polizei keine Rolle: „Wir sind da zum Schutz und um das Versammlungsrecht durchzusetzen, ob angemeldet oder nicht,“ sagte Polizeisprecherin Andrea Wagner zuletzt im Frühjahr 2023 dazu gegenüber der HZ.
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