Interessen der Bürger ignoriert
Leider müssen wir uns als Bürger immer mehr verabschieden von dem Gedanken, unsere Meinung, unsere Interessen, unser Mitgestaltungswille, ja sogar unser Wohlbefinden sei unserer Stadtverwaltung und deren verschiedenen Behörden wichtig. Die Planungsvorlage der Verwaltung und die Beschlussfassung des Gemeinderats betreffs Bebauungsplan Hagen-Ost in Schnaitheim ist ein Argument für diese Annahme.
Die Aktionsgemeinschaft Hagen hatte sich im Vorfeld organisiert, um die auch für sie als nötig und wichtig empfundene Wohnraumbeschaffung für künftige Hagenbewohner und langjährige “Hagener” zu einer guten Gemeinschaft werden zu lassen.
Nach vielen Diskussionen und Informationen aus anderen Kommunen und deren Vorgehensweisen bei Neubauten wurde eine Bürgerbefragung im Wohnviertel Hagen gestartet. Alle Teilnehmer (429 Personen) waren der Meinung, dass durch die geplante Bebauung eine viel zu starke Verdichtung (13 Meter hohe Gebäude), ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Hagen – auch in der Steigstraße – und eine chaotische Parksituation entstehen wird.
Wohlgemeinte und faire Eingaben und Anfragen an die Stadtverwaltung und den Gemeinderat wurden abgetan. Ein ernsthaftes Befassen mit den Gedanken und Sorgen sowie den Verbesserungsvorschlägen war anscheinend nicht gewünscht. Es gab Situationen, da hat sich die Hagen-AG sogar als Feind gefühlt.
Was nützt es, wenn die Verantwortlichen für eine Neubebauung alle rechtlichen und baulichen Vorgaben bei einer Planung beachten, aber die Interessen der Bürger ignorieren? Die Hagen-AG ist enttäuscht vom bisherigen Verlauf des Projekts und erwartet, dass bei der zweiten Bürgerbeteiligung ihre Interessen und Vorschläge wahr- und ernstgenommen werden.
Manfred Burr, Heidenheim