Die Eintrittskarten für die Opernfestspiele in der Saison 2025 werden teurer – im Durchschnitt um 8,5 Prozent, wie Kulturamtsleiter Matthias Jochner dem Heidenheimer Gemeinderat erläuterte. Dabei soll eine Angleichung der Kartenpreise der Verdi-Reihe an die der Hauptoper erfolgen. Bislang waren die Verdi-Karten je nach Kategorie zwischen einem und 29 Euro günstiger als die der Hauptproduktion, und das bei Kartenpreisen, die zwischen 16 und 85 Euro lagen. „Die Verdi-Opern haben eine hohe Akzeptanz und es gibt keinen Grund, warum sie billiger sein sollen als die große Oper“, erläuterte Jochner. Um die Angleichung der Preise zu schaffen, werden die Karten für die Verdi-Tickets sogar um rund 15 Prozent teurer, während es bei der regulären Oper rund 5,5 Prozent und bei den Konzerten um die sieben Prozent sind.
Rund 38.000 Euro Mehreinnahmen
In der Saison 2025 wird es sechs Opernvorstellungen, zweimal die Verdi-Oper und vier Konzerte im Rahmen der Opernfestspiele geben. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer 90-prozentigen Auslastung der Vorstellungen, wodurch rund 38.000 Euro mehr an Karteneinnahmen generiert werden könnten.
Der Gemeinderat stimmte der Preiserhöhung wie vom Kulturamt vorgeschlagen zu, allerdings wurde die Preiskalkulation zunächst ausführlich kritisiert. „Ich hätte mir in den oberen Preiskategorien eher mehr Erhöhung gewünscht“, sagte Stadtrat Oliver Conradi (CDU). Derselben Meinung war auch Andreas Antoniuk (Grüne): „Es würde den Leuten, die sich Karten in den oberen Kategorien kaufen, nicht wehtun, wenn es teurer wäre“, glaubt er.
Dr. Waltraud Bretzger (CDU) merkte an, dass bei den Opernfestspielen im Jahr 2024 Mehraufwendungen in Höhe von 56.000 Euro gegenüber dem geplanten Budget erwartet werden. „Die erwarteten Mehreinnahmen von 38.000 Euro decken diese Mehrausgaben nicht“, so Bretzger. Auch sie forderte die Stadt auf, bei den Preisen für die Logen „kräftiger zuzulangen“.
Vorberatung wäre erwünscht gewesen
Norbert Fandrich (Linke) findet die jährliche Erhöhung der Eintrittspreise gut, übte aber Kritik am Vorgehen der Stadtverwaltung: „Es wäre richtig gewesen, dieses Thema im Kulturausschuss vorzuberaten, dann hätte man sich hier die lange Diskussion erspart“, meinte er. Dies würde auch für andere Themen der Sitzung gelten, deren öffentlicher Teil am Dienstag mehr als drei Stunden lang dauerte. „Wenn wir die Ausschüsse nicht nützen, brauchen wir sie auch nicht“, so der erfahrene Stadtrat. Bürgermeisterin Simone Maiwald stimmte ihm zu: „Ich halte es auch für richtig, in den Ausschüssen vorzuberaten. Aber manches geht einfach nicht über meinen Tisch“, sagte sie.
Aufgrund der doch sehr einhelligen Kritik an der aus Sicht des Gemeinderats nicht stark genug ausgefallenen Verteuerung der Karten schlug Stadtrat Fabian Rieck (Freie Wähler) vor, die Entscheidung auf Oktober zu vertagen. Dies war aber laut Kulturamtsleiter Jochner nicht möglich, weil der Kartenvorverkauf bereits am 25. November beginnt. Bürgermeisterin Maiwald versprach aber, dass die Verwaltung noch in diesem Jahr einen Vorschlag zur Fortschreibung der Konzeption der Opernfestspiele vorlegen werde und auch die Entwicklung der Eintrittspreise in diesem Rahmen besprochen werden können – aber dann eben erst ab der Saison 2026.
Zwei Opern an einem Abend
In der Saison 2025 wird bei den Opernfestspielen eine Neuproduktion gespielt, die aus zwei Opern an einem Abend besteht. Der Doppelabend enthält Puccinis „Gianni Schicchi“ und die „Elektra“ von Richard Strauss. Der erste Teil von Puccini soll dabei grundsätzlich im Congress Centrum gespielt werden, bei gutem Wetter wird das Publikum für die „Elektra“ in der Pause in den Rittersaal auf Schloss Hellenstein wechseln. Als zweite Produktion steht „Attila“ von Giuseppe Verdi auf dem Programm.