Traditionell geht im Dezember die Zahl der Arbeitslosen nach oben. Und so ist es im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen, die für ganz Ostwürttemberg zuständig ist, auch in diesem Jahr. Zwar fällt der Anstieg im Dezember gegenüber dem Vormonat nur sehr leicht aus, und die Region liegt bei der Arbeitslosenquote immer noch im oberen Drittel des Landes, doch im Vergleich zum Vorjahr wird die Erhöhung deutlicher.
Ende Dezember waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Aalen (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) insgesamt 9.366 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 97 mehr als im November und 1.035 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3.334 (November: 3.324) in der Geschäftsstelle in Heidenheim gemeldet. In Schwäbisch Gmünd waren es 3.022 (2.986), Aalen 1.900 (1.883), in Bopfingen 604 (565) und in Ellwangen 506 (511). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg im Agenturbezirk um 27 auf 2.996. Das entspricht einer Quote an Langzeitarbeitslosen von 32,0 Prozent, sie ist damit gegenüber November unverändert.
Quote in Heidenheim bleibt unverändert
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt in Ostwürttemberg bei 3,7 Prozent und steigt damit um einen Prozentpunkt an. Die höchste Quote weist Heidenheim mit unveränderten 4,4 Prozent auf. In Schwäbisch Gmünd liegt die Quote bei 4,0 (November: 4,0) Prozent, in Bopfingen bei 4,1 (3,8) Prozent, in Aalen bei 3,0 (2,9) Prozent und in Ellwangen bei 2,0 (2,0) Prozent.
„Ich bin froh, dass wir uns landesweit weiterhin im oberen Drittel bewegen– zeigt sich doch ein weiteres Mal, wie stabil unser Arbeitsmarkt zum Jahresende geblieben ist. Hinzu kommt, dass ein Anstieg der Zahlen im Dezember nicht ungewöhnlich ist. Bedingt durch die Feiertage und den damit häufig verbundenen Urlaub verlagern viele Betriebe ihre Personalentscheidungen auf den Januar. Auch laufen im Dezember traditionell viele befristete Arbeitsverträge aus“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen.
Agenturchefin sieht Eintrübung
Auch wenn sich die Gesamtsituation als weiterhin stabil erweise, könne doch eine Eintrübung der Arbeitsmarktlage im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden. Gegenüber dem Dezember 2022 seien 1.035 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. „Damit zeigt sich der ostwürttembergische Arbeitsmarkt aktuell weniger dynamisch. Das bedeutet, dass der Anstieg der Arbeitslosen im Wesentlichen damit zusammenhängt, dass Unternehmen in der Region bei Neueinstellungen deutlich zurückhaltender agieren“ so Prusik.
undefinedDie Dynamik ist ein wichtiger Indikator für die konjunkturelle Stimmung in der Region. Und die Entwicklungen der vergangenen Monate passten ins Bild der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation. So hätten sich im Dezember im Vergleich zum November mehr Menschen arbeitslos gemeldet und weniger eine neue Arbeit gefunden.
Deutlich weniger offene Stellen
561 neue Stellen wurden im Dezember der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet. Das sind 59 oder 9,5 Prozent weniger als im Vormonat. Somit standen den Vermittlungsfachkräften im Berichtsmonat insgesamt 4.207 zu besetzende Stellen zur Verfügung. Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 9.152 Stellenangebote gemeldet. Das sind 25,9 Prozent weniger als noch im Vorjahr. 82,8 Prozent der gemeldeten Stellen sind für Fach- und Führungskräfte. Besonders in den Bereichen Lagerwirtschaft und Maschinenbau konnte die Arbeitsagentur Rückgänge bei den Stellenangeboten verzeichnen.
In der Geschäftsstelle in Heidenheim ist ein sehr deutlicher Rückgang an offenen Stellen zu verzeichnen. Waren hier im November von den Arbeitgebern noch 1.406 Stellen angeboten worden, so waren es im Dezember nur noch 1.311, das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. Gegenüber dem Dezember 2022 sank die Zahl der offenen Stellen sogar um 20 Prozent.
Viele sind älter als 50
Unter den 3.334 Menschen, die Ende Dezember in Heidenheim arbeitslos gemeldet waren, waren 1.748 Männer und 1.586 Frauen. Der Anteil der Arbeitslosen, die 50 Jahre oder älter sind, liegt bei 38,7 Prozent, 8,8 Prozent sind jünger als 25. Der Anteil der Ausländer an der Gesamtzahl der Arbeitslosen beträgt 38,5 Prozent.