Während sich in Ostwürttemberg der Arbeitsmarkt im Februar insgesamt leicht erholt hat, ist davon im Landkreis Heidenheim nichts zu spüren. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Agentur für Arbeit Aalen hervor. In deren Bezirk, zu dem der Ostalbkreis und der Landkreis Heidenheim gehören, ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar leicht zurückgegangen. „Der regionale Arbeitsmarkt hat sich im Februar wieder leicht erholt. Allerdings war der Rückgang vergleichsweise schwach ausgeprägt, weshalb ich es nur als Hauch einer Frühjahrsbelebung bezeichne, dennoch gehen die Zahlen in die richtige Richtung. Im Vergleich zum Januar wurden weniger Menschen arbeitslos und mehr Personen konnten eine
neue Beschäftigung finden“, sagt Stefan Schubert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für
Arbeit Aalen.
Ende Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit 10.927 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 50 weniger als im Januar und 640 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen gab es mit 4004 (Januar: 3966) in Heidenheim. In Schwäbisch Gmünd waren es 3442 (3500), in Aalen 2334 (2348), in Ellwangen 586 (584) und in Bopfingen 561 (579). Im Zuständigkeitsbereich der Heidenheimer Geschäftsstelle gibt es nicht nur die meisten Arbeitslosen in der Region, hier ist auch die Arbeitslosenquote am höchsten. Während sie in Ostwürttemberg von 4,3 Prozent auf 4,2 Prozent Ende Februar gesunken ist, war in Heidenheim sogar ein Anstieg zu verzeichnen, und zwar von 5,2 auf 5,3 Prozent. In Schwäbisch Gmünd lag die Quote Ende Februar bei 4,5 (Januar: 4,6) Prozent, in Aalen unverändert bei 3,6, in Bopfingen bei 3,7 (3,9) Prozent und in Ellwangen unverändert bei 2,3 Prozent.
Höhere Nachfrage nach Arbeitskräften
Den leichten Frühlingsaufwind für den Arbeitsmarkt in der Region spürt man auch, was die Zahl der freien Stellen betrifft. „In den letzten vier Wochen legte die Arbeitskräftenachfrage wieder deutlich zu.
Demzufolge wuchs der Stellenbestand wieder an, erreichte aber mit 16 Prozent weniger Stellenangeboten
nicht ganz das Niveau vom Vorjahr“, so Schubert zusammenfassend. Im Februar meldeten regionale
Arbeitgeber der Aalener Arbeitsagentur mit 639 neuen Stellenangeboten allerdings 26 Prozent mehr neue
Arbeitsangebote als im Januar. „Über nahezu alle Branchen hinweg wird nach passendem Personal
gesucht“, so der Chef der Arbeitsagentur. Im gesamten Agenturbezirk lag die Zahl der offenen Stellen Ende Februar bei 3442 (Januar: 3516). In der Geschäftsstelle Heidenheim waren 1107 (1226) offene Stellen gemeldet, in Aalen waren es 1092 (1077), in Schwäbisch Gmünd 662 (664), in Ellwangen 444 (408) und in Bopfingen 137 (141).
Den 3442 offenen Stellen in der Region stehen derzeit also 10.927 Menschen gegenüber, die arbeitslos gemeldet sind. Zwischen Nachfrage und Angebot also gibt es eine Schere, doch ein Blick auf die Berufsgruppen zeigt sich ein besonders Bild. Die meisten Stellen waren Ende Februar mit 530 in den Fertigungsberufen gemeldet, gefolgt von fertigungstechnischen Berufen (489) und den Verkehrs- und Logistikberufen (483). Die meisten Arbeitslosen gab es in den Verkehrs- und Logistikberufen (1580), den Fertigungsberufen (1322), und den fertigungstechnischen Berufen (1112). Bei den Sicherheitsberufen gibt es die meisten Arbeitslosen pro freie Arbeitsstelle: Hier kommen 21,7 potenzielle Bewerber auf nur eine Stelle. Bei den medizinischen und den nicht-medizinischen Gesundheitsberufen jedoch kommen rein rechnerisch nur 1,2 Arbeitslose auf eine freie Stelle.
Unter der Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Region sind aktuell 3400 Männer und Frauen seit mehr als einem Jahr ohne Arbeit, gelten also als Langzeitarbeitslose. Deren Quote liegt in der Region bei 31,1 Prozent, im Landkreis Heidenheim bei 28,3 Prozent.
Mehr Kurzarbeit
Im Februar ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit in Ostwürttemberg im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Insgesamt zeigten 36 Betriebe für 908 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Januar 2025 waren es 21 Betriebe für 625 Beschäftigte. Für den Monat August 2024 liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 45 Betriebe im August 2024 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 584 Personen befanden sich in Kurzarbeit.