Klares Signal für mehr Sprachförderung von Kindern in Heidenheimer Schulkindergarten
Der Schulkindergarten für Sprachbehinderte an der Nibelungenstraße in Heidenheim vergrößert sich um eine dritte Kindergartengruppe. Das haben die Kreisräte im Bildungs- und Sozialausschuss einstimmig beschlossen. Grund ist der steigende Bedarf an Sprachförderangeboten für Kindergartenkinder im Landkreis Heidenheim.
Eigentlich werden Kinder mit Sprachförderbedarf in Regeleinrichtungen betreut, um Inklusion zu schaffen. Da der Anteil an förderbedürftigen Kindern aber immer weiter ansteigt, führt eine dritte Sprachförderungs-Kindergartengruppe laut Regina Fried, Fachbereichsleiterin für Schulen und Bildung im Landratsamt, zu einer Entlastung der Einrichtungen im gesamten Landkreises, wo wegen des Fachkräftemangel der erhöhte Betreuungsbedarf nur schwer leistbar sei.
Wo und wann die neue Gruppe eingerichtet wird
In den Räumlichkeiten an der Nibelungenstraße sei ausreichend Platz für eine weitere Gruppe, sodass nicht um- oder neugebaut werden muss. Auch Mehrkosten für Personal entstehen dem Landkreis Heidenheim, der Träger des Kindergartens ist, nicht, da das staatliche Schulamt in Göppingen Fachkräfte bereitstellen wird.
Sofort loslegen mit der dritten Gruppe kann man allerdings nicht. Die im Bildungs- und Sozialausschuss gefällte Entscheidung muss erst noch durch das Regierungspräsidium Stuttgart abgesegnet werden. Wie lang die Bearbeitung des Antrags in Stuttgart dauern wird, ist laut Tobias Mayer, Pressesprecher des Landkreis Heidenheim, unklar. Ziel sei es aber, dass die dritte Gruppe bereits im kommenden Schuljahr 2024/2025 eröffnen kann.
Sprachdefizit bei Kindern im Landkreis Heidenheim: hohe Dunkelziffer
Wie viele Kinder tatsächlich im Landkreis sprachlich gefördert werden müssen ist unklar. Bei der Frühförderstelle können Kinder auf einen Förderbedarf getestet werden. Da das Angebot der Frühförderstelle aber freiwillig ist, wird der Förderbedarf aber meistens erst bei der sogenannten „Erstuntersuchung I“ erkannt, bei der die Schulfähigkeit von der angehenden Schulkinder geprüft wird. Eine Studie der Kaufmännischen Krankenkasse zeigt, dass heutzutage fast jedes zehnte Kind Sprach- und Sprechstörungen aufweist.