Wetten, dass ein Jeder von uns jemanden kennt, der am 16. September Geburtstag hat? Statistisch gesehen ist das nämlich der Tag, an dem die meisten Menschen das Licht der Welt erblicken. Behauptet zumindest eine Studie der US-amerikanischen Harvard University. Vielleicht sollte Harvard sich einmal das Jahr 2024 im Landkreis Heidenheim zur Brust nehmen. Denn dieses Kalenderjahr wirft fast schon rekordverdächtig mit Kultur-Jubiläen um sich.
Da wäre zum einen die Dienstälteste: Mit 100 Jahren hat die Freilichtbühne des Naturtheaters die meisten Lenze unter den Jubilaren erlebt. Direkt dahinter zelebrieren die Opernfestspiele ihr 60-jähriges Bestehen. Und auch der Verein Freunde schaffen Freude erreicht mit seinen 40 Jahren das Schwabenalter. Irgendwo dazwischen feiert zudem einer seinen Geburtstag, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass diese und viele weitere Kulturinstitutionen so lange und in diesem Umfang Bestand hatten und haben.
Kultur-Crossover im Congress Centrum Heidenheim
Stefan Doraszelski wird 75 Jahre alt. Um all diese Jubiläen gebührend zu feiern, ruft die Stefan-Doraszelski-Stiftung das sogenannte Kulturfeuerwerk ins Leben. Am 17. Juli treten die unterschiedlichsten Kulturinstitutionen aus Stadt und Kreis Heidenheim – allesamt von der Stiftung gefördert – gemeinsam auf. „Zum einen wollen sich die von der Stiftung unterstützten Institutionen bei Stefan Doraszelski bedanken. Und zum anderen wollen sie dem Publikum zeigen, wie viele Kulturangebote der Kreis Heidenheim eigentlich zu bieten hat“, erklärt Oliver von Fürich, Geschäftsbereichsleiter Festspiele und Kulturbüro bei der Stadt Heidenheim.
„Das ist ein Novum. In dieser Kombination hat es das noch nicht gegeben“, freut sich Doraszelski. Kombination soll hier durchaus großgeschrieben werden: Denn die zahlreichen Akteure und Institutionen (siehe Infotext) sollen, so der Plan, möglichst viel gemeinsam auf der Bühne präsentieren. Man dürfe sich demnach auf Fusionen freuen, die es so tatsächlich noch nie oder zumindest selten zu sehen gegeben hat.
Mit der hiesigen Kultur war Heidenheim schon immer in der Bundesliga.
Stefan Doraszelski
Da wird beispielsweise ein Siggi Schwarz an der Gitarre rocken, während ein Georg Michael Grau in die Klaviertasten haut. Interessant wird auch, wenn der Neue Kammerchor auf das Städtische Blasorchester trifft, wenn das Naturtheater einen Einblick in erste Szenen aus der Sommerspielzeit gewährt oder wenn Parts aus „Madama Butterfly“ zu hören sein werden. Auch Freunde schaffen Freude basteln laut Oliver von Fürich an einem Geheimprojekt, von dem selbst Stefan Doraszelski noch nichts wisse.
Es sind also die Schwergewichte des Landkreises, die sich beim Kulturfeuerwerk in Szene setzen werden. „Mit der hiesigen Kultur war Heidenheim schon immer in der Bundesliga“, findet Doraszelski, selbstverständlich mit Blick auf den kometenhaften Aufstieg des 1. FC Heidenheim. „Ohne Stifter und Kulturinteressierte wäre dieses Kulturangebot in Heidenheim nicht möglich“, ergänzt von Fürich.
Stefan-Doraszelski-Stiftung Heidenheim: kurz vor der Millionen-Marke
Diese Schwergewichte nicht nur für einen gemeinsamen Abend einzuspannen, sondern sie sogar in den unterschiedlichsten Kombinationen zusammenzuführen, sei eine riesengroße Herausforderung gewesen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass das Kulturfeuerwerk inmitten eines vollgepackten Terminkalenders angesetzt ist. Sämtliche Institutionen treten unentgeltlich auf, zwischen 20.000 und 30.000 Euro an Kosten für die Infrastruktur werden wohl anfallen. Die Stiftung nehme damit bewusst einen Negativsaldo in Kauf.
Seit 2010 hat die Stefan-Doraszelski-Stiftung etwas mehr als 920.000 Euro ausgeschüttet. Im nächsten Jahr wird sie wohl die Millionen-Grenze knacken. Dass das Wirken der Stiftung schon vor Erreichen dieses Meilensteins gefeiert wird, liegt laut Doraszelski auch daran, dass das Kulturfeuerwerk wohl die letzte von ihm organisierte Großveranstaltung sein wird. „Ich bin mechanisch etwas angezählt. Das Kulturfeuerwerk sehe ich als Abschluss.“
Kulturfeuerwerk Heidenheim: Hier gibt es Tickets
Metaphorisch gezündet wird das Kulturfeuerwerk am Mittwoch, 17. Juli, im Congress Centrum Heidenheim. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf unter anderem im Pressehaus in Heidenheim, online unter laendleevents.de sowie an der Abendkasse.
Mit dabei sind: Opernfestspiele Heidenheim mit der Cappella Aquileia, Naturtheater, Neuer Kammerchor Heidenheim, Junger Kammerchor Ostwürttemberg, Liederfrühling, Musikfestival Schloss Brenz, Städtisches Blasorchester Heidenheim, Städtische Musikschule Giengen, Siggi Schwarz sowie Freunde schaffen Freude. Moderiert wird die Veranstaltung von Bernd Kohlhepp (alias „Herr Hämmerle“) sowie Marita Kasischke.