Warum es für den Heidenheimer Weihnachtsmarkt 2023 Lob und Tadel gibt
Weihnachtsmärkte leben von der Stimmung. Die von Stadtrat Christoph Weichert (Freie Wähler) ist geteilt, wenn er an die Veranstaltung in Heidenheim denkt, die am 7. Dezember begonnen hat und vier Tage lang dauert. Schon wenige Stunden nach dem Auftakt machte er seinem Unmut Luft.
Wer eine Freiluftveranstaltung organisiert, kann keine Garantie für das Wetter übernehmen. Er kann jedoch für einen Rahmen sorgen, der der Vorfreude gerecht wird. Genau das ist nach Weicherts Überzeugung in der Hinteren Gasse gelungen: „Die Stände sind wunderbar geschmückt, die Stimmung ist romantisch, genau so muss ein Weihnachtsmarkt aussehen“, sagte er am Donnerstag in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses.
Der Markt schließt allerdings auch einen Teil der Hauptstraße ein, und dort sieht die Welt Weicherts Meinung zufolge ganz anders aus. Fressbude reihe sich an Fressbude, eine weihnachtliche Dekoration gebe es nicht, stattdessen einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Wagen und Ständen. Für die Betreiber der Ladengeschäfte wie ihn sei das ein großes Ärgernis, würden ihre teils aufwändig und attraktiv gestalteten Schaufenster doch verdeckt: „Schön ist anders. Das könnt Ihr uns Geschäftsleuten nicht zumuten“, so Weichert.
Aus eigener Erfahrung als Organisator vergleichbarer Veranstaltungen wisse er zwar, dass man es nie allen recht machen könne, „aber man kann es denen gegenüber gerecht machen, die die Stadt das ganze Jahr über bespielen“. Für Oberbürgermeister Michael Salomo war damit die grundsätzliche Frage aufgeworfen, wie viele Essensstände gewünscht seien. Unter anderem darüber sei im Nachgang des diesjährigen Weihnachtsmarkts zu reden.
Stadt hat kaum Einfluss auf Ort einer Demonstration
Keine Hoffnung auf Abhilfe machte der Rathauschef Weichert hinsichtlich dessen zweiten Anliegens: Die Verwaltung möge ebenfalls mit Blick auf den Handel prüfen, ob Demonstrationen wie die am ersten Dezembersamstag für ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas außerhalb der Fußgängerzone stattfinden könnten. Sonja Engler, Leiterin des Fachbereichs Bürgerservice, entgegnete, das Rathaus habe aus rechtlicher Sicht „so gut wie keinen Einfluss auf den Ort einer Demonstration“, sofern diese ordnungsgemäß angemeldet worden sei.
undefinedundefined