Heidenheimer Ukraine-Hilfe liefert Löschfahrzeug fürs Kriegsgebiet
Nach wie vor ist der Verein „Heidenheim für Ukraine“ sehr aktiv und bemüht, den Menschen in dem kriegsgeplagten Land zu helfen. Permanent gibt es Transporte, die Hilfsgüter an die Grenze bringen, die dort übernommen und verteilt werden. Längst hat der Verein überregionale Bekanntheit erlangt, insbesondere was seine guten Kontakte in die Ukraine betrifft. Und so kommt es, dass auch Sachspenden aus anderen Teilen der Republik über den Heidenheimer Verein in die Ukraine gebracht werden.
So wurde beispielsweise kürzlich ein Löschfahrzeug aus dem hessischen Amöneburg entgegengenommen. 14 Heidenheimer fuhren mit dem Chor „Forte Ukrainzi“ zu einer Feierstunde in die rund 350 Kilometer entfernte Stadt. Doch wie kam es zu dieser Spende?
Permanent unter russischem Beschuss
Ende August hatte sich die Vorsitzende von „Heidenheim für Ukraine“, Jasmin Glänzel-Seibold, mit der Bitte an den Bürgermeister Andre Schlipp und den Magistrat der Stadt Amöneburg gewandt, dass deren außer Dienst gestelltes Löschfahrzeug LF8/6 von Roßdorf/Amöneburg gespendet wird. Kurz zuvor nämlich hatte die ukrainische Gemeinde Kalynivka, Oblast Cherson, eine Anfrage mit der dringlichen Bitte um Hilfe gesandt. Dieses Gebiet, zu dem 16.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche gehören, ist Ziel permanenten russischen Beschusses. Die entstehenden Brände müssen schnellstmöglich gelöscht werden, um ihre weitere Ausbreitung zu verhindern und damit ein Mindestmaß an landwirtschaftlicher Versorgung für die Bevölkerung sicher zu stellen.
Um dieses Fahrzeug möglichst schnell an seinen neuen Einsatz- und Bestimmungsort zu bringen, fuhren ein Matthias Seibold und Peter Müller das gespendete Fahrzeug direkt von Amöneburg Richtung Budomierz an der polnisch-ukrainischen Grenze. Der LF8/6 wurde umgehend von ukrainischen Feuerwehrmännern zu seinem neuen Bestimmungsortes Kalynivka gefahren. Unmittelbar nach Ankunft am Zielort hat das Fahrzeug bereits einen ersten Einsatz absolviert.
Weitere Hilfslieferungen
Während die beiden Fahrer die rund 1200 Kilometer zurück nach Heidenheim bewältigten, machte sich der Rest der Gruppe von Hessen aus den Rückweg gen Süden. In der Heidenheimer Bühlstraße, wo der Verein seinen Sitz hat, wartete bereits ein weiteres Team, um den aus Mittelhessen kommenden Transporter mit anderen Hilfsgütern, darunter für mittellose aus der Ostukraine evakuierte Kinder, zu beladen. Außerdem startete von Heidenheim aus ein drittes Fahrzeug: Ein von „Heidenheim für Ukraine“ gespendeter, dringend benötigter VW-Bus fuhr ebenfalls Richtung polnisch-ukrainische Grenze zur Überführung. Seine zukünftige Aufgabe ist der Transport schwerstverletzter Menschen aus den umkämpften Gebieten in umliegende Krankenhäuser.
Für „Heidenheim für Ukraine“ war dieses LF8/6 bereits das achte Sonderfahrzeug und das vierte Feuerwehrfahrzeug von insgesamt 19 gespendeten Fahrzeugen, das deutsche Kommunen für die Ukraine zur Verfügung gestellt haben. Seit Beginn des russischen Angriffs wurden bereits 130 Hilfslieferungen von Heidenheim aus in die Ukraine gebracht und mindestens 295 Tonnen bedarfsgerechter Spenden im ganzen Land verteilt. Um weiterhin dieser Mammutaufgabe gerecht werden zu können, ist der Verein dringend auf weitere Geld- bzw. Sachspenden angewiesen.