Leserbrief

Mehr Mitsprache für Heidenheimer Bürger

Leserbrief zu einem geplanten Bauvorhaben in der Heidenheimer Fußgängerzone und zum Beitrag „Neubau im Herzen der Stadt“ (Ausgabe vom 19. Juli):

Nach dem Bericht fällt mir auf, dass wir Bürger in unserer Stadt kaum Mitspracherechte haben. Immer wieder äußern Anwohner und Bürger Bedenken gegen Bauvorhaben, nur um dann zu hören, dass ihre Einwände unbegründet seien. Mir kommt es fast so vor, als ob die Stadt Heidenheim dem Bürger nur bei bestimmten Themen ein Mitspracherecht zubilligt, wie z. B. bei der Gestaltung der Fußgängerzone. Ich fahre oft mit dem Rad durch unsere Region und sehe, wie neue Baugebiete den Verkehr und viele Anwohner stark beeinflussen. Es ist das gleiche Muster: Einwände werden als nicht wesentlich abgetan.

Jetzt betrifft es den zentralen Bereich der Hinteren Gasse. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Stadt so viel Geld für das Fortbestehen des Elmar-Doch-Hauses ausgibt. Insbesondere die fehlenden Parkmöglichkeiten sind ein großes Problem. Wie soll eine Gastronomie in dieser Größe funktionieren, wenn Gäste bei Familienfeiern oder Hochzeiten keine Parkplätze finden können? Das Parken in der Innenstadt ist unpraktisch und für viele Gäste unzumutbar. Das Rathaus-Parkhaus liegt zu weit entfernt für ältere oder gehbehinderte Menschen, und die hohen Parkgebühren von 1,50 Euro pro 45 Minuten sind für viele Besucher eine zusätzliche Belastung. Ich appelliere an die Stadtverwaltung, das Gebäude zu verkaufen.

Sechs Gründe, warum mehr Bürgerbeteiligung entscheidend ist: Mehr Mitspracherechte fördern das Vertrauen in die lokalen Institutionen. Bürger bieten wertvolle Einblicke und Ideen, die Planer übersehen könnten. Einbeziehung stärkt die Identifikation mit der Stadt und die Zufriedenheit. Transparente Prozesse reduzieren Missverständnisse und Widerstände. Die Vielfalt der Ideen kann zu kreativeren Lösungen führen. Projekte mit Bürgerbeteiligung genießen eine höhere Akzeptanz.
Ute Ludwig, Heidenheim