Mit welchem Konzept das Talhofcafé in Heidenheim wieder eröffnet wird

Das Talhofcafé im idyllischen gelegenen Ugental in Heidenheim hat seit kurzem mit Phoebe Creutz eine neue Pächterin und soll Ende September wieder eröffnet werden. Die Jungunternehmerin hat zwar keine Leitungserfahrung im Gastrobereich, hat aber in verschiedenen Bereichen gearbeitet und war an vielen Projekten beteiligt.

Die gebürtige Heidenheimerin hat 2003 am Schillergymnasium ihr Abitur gemacht und ist dann für ihr Innenarchitekturstudium nach Rosenheim gegangen. Danach hat sie in Augsburg noch eine kaufmännische Ausbildung angehängt. „Damals habe ich in einem Biergarten gearbeitet und habe so meine ersten Erfahrungen in der Gastronomie gemacht.“

Neue Pächterin ist bereits im Talhofverein tätig

Seit 2017 ist sie wieder in Heidenheim, ist verheiratet und hat zwei Kinder. „Mit dem Talhof war ich quasi schon immer verbunden. Ich habe dort selbst in meiner Kindheit viel Zeit verbracht, meine eigenen Kinder waren, bzw. sind Teil des angrenzenden Waldkindergartens und durch das Gemüseackerprojekt bin ich seit 2021 im Talhofverein tätig. Dadurch habe ich dann auch nähere Bekanntschaft mit den Pächtern des Demeterbauernhofs, der Familie Spiegel, gemacht.“ Ein weiterer Bezug zur Landwirtschaft entstand in den vergangenen Jahren durch die Mitarbeit in der Backstube an einem Biolandhof in Sontheim/Stubental.

Mein Café soll ein Wohlfühlort für alle werden. Gleichzeitig sollen sich Natur und Kultur zu einem Gesamtkonzept ergänzen.

Phoebe Creutz

So war es auch nicht verwunderlich, dass die Pächter sich gefreut haben, als Creutz anfing ihr Interesse zu bekunden, Ideen zu schmieden und Pläne zu machen, wie man das Café in Zukunft führen könnte, nachdem der vorige Pächter den Pachtvertrag gekündigt hatte. Nach vielen Überlegungen kündigte sie ihren Job als kaufmännische Angestellte, wo sie unter anderem für die Projektverwaltung zuständig war, sprang ins kalte Wasser und arbeitet nun daran, den Traum vom eigenen Café Wirklichkeit werden zu lassen. „Ich habe im Spaß schon öfter zu meinem Mann gesagt: Komm, lass uns ein Café eröffnen, ich backe – und du machst den Kaffee, aber bis jetzt hat es unsere Situation mit kleinen Kindern und anderen Prioritäten einfach nicht hergegeben“, erzählt die quirlige Frau. Rückhalt bietet ihr Ehemann Simon nun aber eher außerhalb des Cafés, da er selbst berufstätig ist und am Wochenende für die Kinder da sein wird.

Lebensmittel aus der Region im Talhofcafé

Die 40-Jährige will bei ihrem Vorhaben neue Wege gehen. Sie möchte das klassische Hofcafé beibehalten. Es werden selbstgemachte Kuchen und an einigen Tagen wochentags kleine Tagesgerichte zu Mittag angeboten. Sonntags wird es ein Frühstücksangebot geben. Dafür verwendet sie die hofeigenen Demeter-Erzeugnisse des Talhofes. Ergänzend dazu wird Phoebe Creutz Lebensmittel aus der Region verarbeiten. „Mir ist der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig und ich möchte saisonale Gerichte anbieten, mit Produkten der Biolandwirte aus der Region.“ Auch vegane und glutenfreie Optionen wird es geben.

Das Café soll zudem Raum für Kultur und Begegnungen sein, der von ansässigen Vereinen, der Nachbarschaft, sowie zukunftsweisenden Projekten in und um Heidenheim genutzt werden kann. „Mein Café soll ein Wohlfühlort für alle werden. Gleichzeitig sollen sich Natur und Kultur zu einem Gesamtkonzept ergänzen“, erzählt die Heidenheimerin. An den Tagen, an denen das Café geschlossen bleibt, besteht die Möglichkeit, die Räume des Cafés zu mieten und dort Kurse aller Art anzubieten. „Ich bin offen für viele Ideen – Kunst, Musik, Ernährung und Pädagogik, Handarbeitstreffs und Bewegung“, so Phoebe Creutz.  Sie hat bereits einige Mitstreiter um sich geschart, die sich in den unterschiedlichen Bereichen einbringen möchten.

Konzerte und Vorträge im Talhofcafé geplant

„Es ist schön zu wissen, dass nicht nur meine Familie hinter mir steht und mir den Rücken freihält, sondern dass viele Menschen, mit unterschiedlichen Interessen und Begabungen, sich einbringen möchten", so Creutz. Sie benötigt ein breites Netzwerk, welches sie im Moment aufbaut. Die Kooperation mit dem Talhofverein ist Teil des Konzepts und es sind bereits Konzerte und Vorträge fest eingeplant, an denen die Café-Betreiberin die Bewirtung übernehmen wird. Über die sozialen Medien, wie Facebook und Instagram wird die 40-Jährige regelmäßig ein Update über die kommenden Veranstaltungen geben.

„Ich habe so viele Ideen, die ich umsetzen möchte“, erzählt Creutz. Ob sich alles realisieren lässt, wisse sie noch nicht, aber sie ist guter Dinge und packt alles mit viel Elan an. Schon jetzt bekomme sie viel Zuspruch aus der Bevölkerung. Viele würden sich freuen, dass das idyllisch gelegene Café, am Rande des Waldes, umgeben von Wiesen und Feldern wieder eröffnet wird.

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